(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 8. Jahrgang, Heft 1/2, 1958

. ~ l"rbabctTLuuw'1nnom1n~ ~ - timodori1i . Abb. 12 Initial e V aus ein em Kremsmünsterer Fragment Inn und Donau auf einer hohen Stufe zeigen. Schon steht der Umbrruch zum gotischen Stil bevor, der die farbige Miniatur in zahlreichen Bei spielen h ervorragender Qualität in den Vordergrund bringen sollte. Aber noch herrscht die Federzeichnung in Rot vor blauem und grünem Grund, wie dies eine der wenigen aus Waldhausen überlieferten Handschriften zeigt (Abb. 11) , in der Zierbuchstaben und Auszeichnungsschrift recht lebhaft n ebeneinander stehen. Auch in dem damals bayerischen Innkloster Suben sind aus dieser Epoche qualitätsvolle Beispiele in der Linzer Studienbibliothek erhalten. Sie zeigen, wie das geistige und künstlerische Leben bald hier, bald dort besonders aufblühte und zu hellem Glanz aufstrahlte. Nur zu leicht wäre man geneigt, in der neuen Form sogleich fremde Kräft e am Werk sehen zu wollen. Da jedoch dies es Bei- spiel nicht vereinzelt i:st , sondern die gleichen Formen sich in meh r eren Subener Handschriften nachweisen lassen, kann man berechtigtermaßen in diesen klaren Formen den Niederschlag einer Persönlichkeit oder eines bestimm- ten Kreises vermuten, deren historische Hintergründe bisher noch nicht geklärt sind. spiel (Abb. 10) aus dem a,ufgehobenen Kloster Baum- gartenberg verdeutlicht werden, wo damals die lebhafteste Tätigkeit entfaltet wurde. Noch sind es Versuche, an Hand der Betrachtung dieser Formen und Bilder dem Leben und Streben einer ver- gangenen Epoche nachzuspüren. Noch mag den Bemühun- gen kein voller Erfolg b eschieden sein. Die Wege der Forschung 2iur Klärung der offenen Fragen sind vielfach noch nicht b eschritten. Aber j eder Betrachter, der diese jahrhundertealten Federzeichnungen nun hier zum ersten- mal im Abbild in die Hand nimmt , wird, soferne er über- haupt Gefühl für di!e graphische Kunst besitzt, von ihrem einfachen künstlerischen Reiz gefangen sein. Wer sich entschließt, auf diesem Wege weiter fortzuschreiten, dem mag im Ringen um Inhalt und Form am Ende ein ti'efes und einsames Verständnis winken. Das Ende der romanischen Epoche glänzt mit einigen Beispielen, die uns die graphische Kunst der Klöster an tU,p . OI tp-:,fl OTIIS ~ [ ..........~f~f~qfgdd,a;, . ~ wro~~ nroa> fumm.on L lUlT!ut;rald.n, tlt' n kdc w,~ f ~• .,, ..,. - . . aunoncgmtre:11u;, a.fu :vupll fij,r:äuera; as. 1. m:,. -~·- oi11n~10p,m: fpt( ~effuinie:: .... .... Abb. 13 lnicial e Qg aus der Handschr iA: der Vita Ada lberonis aus Lambach 42

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2