(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 8. Jahrgang, Heft 1/2, 1958

Bli ck vom Kolmbe rg au f den Gosau kamm SEPP WALLNER GOSAUTAL UND GOSAUKAMM SÄMTLICHE FOTO S : WILHELM FETTINGER Es gibt kaum ein zweites Land, das· in seinen Gegenden eine der- a rtige Vielfältigke it aufweist wie Oberösterreich. Vom alten „Nord- wald" fällt der Granit der böhmischen Festlandscholle ab zum Donaustrom und überset zt ihn sogar im Passauer- oder Sauwa ld und im Kürnberge rwald. Diese beiden Erhebungen leiten über zum fruchtba ren Innviertel und übe r den Kobernaußer- und Hausruckwald zur Seenlandschaft des Salzkammergutes, weiter östlich zur Weiser H eide und den gesegnet en Gefilden des Traun- viert els. Hinter dem blauduftigen Saum der Voralpen entfaltet sich die weiße K alkpracht des T ot en Gebirges, und dahinter im Süden bilden die Firn- und Gle tscherfelder des Dachsteins den strahlenden Abschluß. Vom Böhmerwald bis zu den Hochalpen reicht unser Land! In dieser Vielfalt von Landschaften ist das Gosautal mit der kühnen Linie des Gosaukammes wohl eine der seltsamsten und eindrucksvollsten. Ein Bergland voll wucht iger, himmelhoher Wände, zersägter Grate und kühner , schlanker Türme . Man könnte meinen, ins Dolomitenland versetzt zu sein, und es wird auch nicht sel ten der Name „Gosauer Dolomiten" gebraucht. D as Gosa ut a l Das Gosautal oder im Volksmund „Die Gosau " ist eigentlich die einzige T alfurche, die bis in das H erz des Dachsteinstockes ein- schneidet . Zuerst wes tlich, dann südli ch und schließlich südöstlich zieht es im weiten Bogen um d en Plassen ( 1954 m) und die anderen Vorberge, erreicht bei der Dorfsiedlung Gosau 770 bis 800 Meter Seehöhe, beim Vorderen Gosausee 933 Meter und beim Hinteren Gosausee 1160 Meter. Wenn der Wanderer am Hallstätter See den zuerst engen und waldverwachsenen Graben d es Gosaut ales 27

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