(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 7. Jahrgang, Heft 1, 1957
Dr. Franz Lipp sch rei bt in se i- ner groß angelegten Einlei - tung, in der er sich insbeson- dere mit der Stellung de r oberösterreichischen Volks- kultur im Donauraum be - schäftigt, über Max Kis l inge r und sei n Werk u. a .: Das vorliegende Buch ge- währt uns einen ebenso tie- fen und gültigen wi e viel- leicht überraschenden Einblick in die Wesensart oberöster- reichischen Volkstums; es bie- tet ein abgerundetes Bild von der Wesensart oberöste r- reichischen Bauern tums in sei- ner glücklichsten Zeit, den leuchtenden Abglanz von Schönheit und Re·ichtum e in- st iger Bauernherr l ichke it! Für den Aufbau des Werkes wurde der Weg des aufmerk- samen Wanderers vom Dorf ins Bauernhau s 9ewählt. Er st lernt er den Hof als so lchen kennen, dann wird er mit den Nebengebäuden, mit den Ge- tre idekä sten und Hausmühlen ver traut gemacht. An Stadel und Scheune herantretend hat er Gelegenheit, die für Oberösterreich so charakte - ri stische Zimmermann skun st und Stadelmalerei in reicher Fül le zu studieren, oder abe r er entdeckt die Schönheiten (',..,,...,,_,,_ l 'ft~1),""I'"" ld t:~~~~~ n,,. Ge1rc,dck~uc" D,m cln,.•!ncu llautrllhA"iJ°""n"'' cl\llJlf~n<l, K=lkn ~h u, .....,11.,11 :S1r,:d1tn d„ l~c<, ,·cn<o.lli«kn critwid,rlt. dk !mnr ,d,011 ,·idf~h drm \'ufall prcii;gwb,:,,.,, ~Tm,\dl:i\w,n-. J>,,r !butt lia1 ..eine ,.-ichhi;,-,c l~mtc, d;u Gcueidc, iu Jrr k""'1 "<'gW 1·...,MJ,;•fähr -'Qm llafc •b~ltt, ,n ri~m d!(~n= 11;:iu ••ifbe,,-:thn. D.( E.r111r. ~in !\1<,>1%, ..:U, lohn n.r ~l<ih .,,,.1 Plag, sidtrr! dm lk:nand dn llrif,,.,., <.k, F.uni!ir, dt1- \' o11.ct. r~1cr R~cr <lcntll <fjei,<, ,ru:io mrhr,WC~il:'tn Spdd,..rh:outrn. i:, ,k11i:n ~I, l."tt.k und l'onn un,-c:rg_lcithlil:h .-,.,.bill<l~n. die . Sch:uü.au, .h,,,. da deuuchrn 8~w,f11J,a,.c.,..-. l),r Rud~ldl"tlur.r it.J><U ~t ui1 dm des Mauerwerks mit Bunt st einsetzung, Kalkschnitt, Sgraffito oder Kratzputz. Ein weites Feld der Volkskunst eröffnet sich dem Freund, den das Buch Kislingers liebevo l l in die Schätze der Heimat einführen will, mit der Vielgestalt von Tür und Tor, von ihrem Stein- oder Holzgewänd bis zu den Eisenbeschlägen . Wir bet reten da s Innere des Hauses und erleben seine nach Landesteilen verschiedenen Räume, vom „Rauchhaus" des Mondsee landes und den „Schwarzen Kuche ln" des Ennsgebietes bis zu den „ Hohen Stuben" des Vierte ls an Krems und lpf. Eingehend werden die Möbel gewürdigt, und da s Kapite l „ Hausrat und Gerät" gibt Gelegenheit, die vielen kleinen H AUS R A T U'.llD G ~ H. ;\T Da. l.c,ku m" ..,;,n.:m Tag~crk Ml'1Chl cir>e Mc~ G'1!emta11dr irn luun-nlLau, 11dti;{, Klein, mt, i.vl, Kur.hru~rtJ1r. lld,ri;un1;s- ..nd lklcucl>tOAg'lgc«er,<t~ndt, Spi:in-, Wtl.,- "nd 11.Ulrl. g,·rl!, Sie madlt" alk i11um"'t" lkn h!.urdn:hc" IJ ,i.,.r;,1 auL Oin,.-rUc. !,"'"!CUII!" a11 m1,dct1iem s!.ldti01rn llau.r,1.1, i;mu,a- und · nich1 w.,;ht l\ cut. ru~n '"''tnvt>rfrn, , k.s h:ill, aut'h ge • dki;cw:r. Zi„mocle ;>.,u l';,.p,..,, 11 ,;,1~, Suvlr wlll 11w:kr<:n Werht$w ..~c fui.1d;o.1lx;iu:.n l.i<KII ,kh wq~n ,hra- lu,mkri,o:hen AIW>er i.n <Lu c:.. i:,;.. 1 der \'ollukun,1 ,;n,,:ih,:n. 1>.:r !'dir;iöil be,111n,r*' lfau,.-~,. w"' li: ttu,u:-, ,\odu.huWl<kr, lldligcnfi.gmcn, \\'a!lfahrlJ:lrt<.lruk<'fl u.~.m., nu,O •••<1:en Jcillfl' v<>ß,:n lk<kumng r,., Jas Kulwr- um! Gcllie•kbcn in einem ,cCt<mdmm Kapitd l.,,ILa1><:Mt .. .-rdc:n. Viele J"1" Gtgcnstlmk Ln,c:n • i.cb u.nU:n,:i!cn in ~e, Jic vo 11 de,, 1-l'auen !=rh~n,lb'lbt ,....,d~n, und stlkhc, dir <km nu,111~chcn flcmdl iugdlkcu. Vidn M)mnu »J, .Br„u1got" ,mJ Licbosabt- auf den Hol Hier ,~rblkbcn <!lese C',qallt.\11Je, d;u:, 11 (Or C<'.•~r.1tumr.n. l),c,gil~lxu1lid1"ruc fllr cbc KkinmObd. l►.r dt~!b(Jnigc &hc,:.,,..! (Abi.,, 69) in cin Mu11:.,bei1picl ,:in,,r )Okhcn Ll~ g:.ll,c. !kiiie .Sl11ph11t ~i bcn~nnig f11i1 ,!~m MOM:r a,o dein lkol~ g.sciu,h-,1 ulld in Rl101~hml< vc.nil'rl. Sokbc Hoc\tt hahcnimß,\ut11lha11111eh,<hmhtr,1tl- füc.h,c V,:rwtuduu,i: Im 5-ll:hm~ut lind,,nlic1ich;,l,cinI...:hrSiu;;-dq;c:1,t,ci1, 111i1etwiunacklnorngcncig1,crSi11.flo\Chr und1ttWa:hi..henBci=,;•kl~illm don ~Sc.hcihhtuhl-, "'~1> u111rr Jru, T.,,d, abgentlh und im Uc:duf.f~II „,c,d,,;r 1,,:,. \ ~hob U,u,,rßJdKlj,'1.'"'°W';o.uscil'ICfll von ~w.,; ►1ogdn llfflirbn...n flaun cior ll,1nd..,-kh11.zurf"Scn~.,_ Jlt..63~- ...._. ..._~.. ' '""""- '\,__ ot,,,,·~--'-··""'..t,.,.;~1... , 1-"ldtto \J ..... U,,.. 1- t·..-, ~- -..w..,.t,,,o~d.\....t,.,.,_-i .\!ONJtUui !Gr:Cl.;crl„lkn-.' _,),C'"-....S.:,, 9fl 99 60 Dinge der Volkskunst auszu- breiten . Der Autor wird nicht müde, die Schätze des Lan- des darzubieten, und ent- führt uns zuletzt in die Kam- mer der Bäuerin zu den Kleidertruhen mit ihren tracht- l ichen und texti len Kleinodien. Auch am geistigen Leben nehmen wir tei l und ent- decken, an wieviel Ding.en und Geräten die Volksfröm- migkeit und das Brauchtum ih ren Niederschlag gefunden haben. Was Max Kislinger von seinen volkskund l ich gerichteten Ma- lerkol legen unterscheidet, ist ein geschulte,r Bli ck für das Echte. Für die Genrema ler Weng ler und Grei l ist das Volk st um Ku l isse und Stud ie, für Preen irgendwie doch noch wertvolle Rarität und Kur ios i- tät. Für Kisl inger wird das Volkskundliche am Gegen- stand zum Se lbstzweck . In einem Leben vol l Hingabe an diesen Gegenstand dringt e-r immer mehr zum Volkskund- lichen vor . Die Auswahl sei- ne s künstlerischen Blickes wi rd sch l ießlich durch das Er- kennen des Ur sp rüng·lichen und überlieferungsmäßig Rei- nen best immt. Volkskundeblätter Ki sl ingers sind das
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2