(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 6. Jahrgang, Heft 1/2, 1956

wicklung des Inlä nderbes uches m den letz ten J ahren kommt man zur über- raschenden Fes tstellung, da ß nur Bad H a ll von d en genannten Bäd ern di e Ü ber- nachtungsza hl en inlä nd ischer P ri v a tgäs te von 1954 a uf 1955 in geringem Ma ße erhöhen konnte. Durc h S teigerung der Aus la ndsbesucher konnte das Manko all er- dings in a ll en anderen großen Bädern un - seres La ndes mehr a ls we ttgemac ht werd en . Immerhin verdien t di ese En twi cklung Be- ac htung. Si e zeig t sich im wesentlichen a ls das Ergebnis des mi t wachsendem \,Vohl- sta nd immer offenba rer werdenden D ranges d es Ö sterreichers in di e Fremde. Diese Entwicklung ha t allerdings in den wes tli- chen Bundes ländern schon vor J a hren ein- gesetz t und liegt wohl dort a uch in der Preispolitik begrü ndet, die di ese Auswi r- kungen viel eher zeitig ten. Es wird da her vordr ing li che Aufga be a ll er Stellen sein, d ie mit diesen Erscheinungen zusammenhängenden erhöhten vielfä ltigen Ansprüche des Publikums durch eme Leistu ngssteigerung a uf a llen Gebieten zu begegnen . Also sowoh l H ebung der a llge- meinen Fremdenve rkeh rspflege, aber auch ve rstä rkter Ausbau der H eilbäder und Kur- or te zu Gesundungs- und Erholungszen tren . D as bedeu tet: Nicht durch d as stärkere Einströmen ausländischer Gäs te auf di e inländischen Besucher vergessen! Es soll nich t übersehen werden , d a ß auch der Inl änder devisenpolitisch wichtig ist, d en n we nn es gelingt, größeren Kreisen der j etzt in d as Ausland reisenden Österreicher wieder mehr als bisher in unserem eigen en La nd j enen Anreiz zu bieten, der sie aufeinen Auslandsaufenthalt ve rzichten lä ßt, d a nn liegt darin zwar ein zahlenmä ßig nur schwer erfa ßbarer, a ber durchaus realer devisen - wirtschaftlicher Erfolg . H ebung der Emp- Übernachtungszahlen der Heilbäder und Kurorte Oberösterreichs D i e sec h s g r öße r en In l ä n der Aus l ände r S umm e He i l b ä d e r und K ur o rt e O b eröste rr eic h s 1954- 1955 1954 1955 1954 1955 Bad Go isern 76.690 84.805 28.679 34.729 105.369 119. 534 Bad H a ll 246.490 246.407 10.74-7 14. 974 257.23 7 26 1. 38 1 Bad Ischl 283.049 279.623 68.479 76.569 351 .528 356.1 92 Bad Sch a ller bach 308.944 320.65 1 11 .632 13.545 320.576 334. 196 Gallspach 153 .929 198.675 73 . 100 75. 735 227.029 274.4 10 Gmunden 56.594 50. 148 5 1.866 60.364 108.460 11 0.5 12 Summe 1, 125 .696 1, 180.309 244.503 275 .9 16 1,3 70. 199 1,456.225 Betrieb s - und Fremdenv erkehrs dicht e Be tri ebs - F r e m de n ve r k e h r sd i e h tc D i e sechs g r ö ß e r en d i e h t e :*) F remdenül.,ernach 1ungen je E inwohner H e i l b ä d e r F remden- I nländer Aus- Gesam t- u n d Ku ro r te be tte n P ri vat- H eim- O b e r öste rr e i c h s je 100 E inw. gäste gäste lä nder gästc ---- --- Bad Goisern 24 13, 7 5,6 19,3 Bad H a ll 50 25,5 48 4,5 78 Bad I schl 2 1 8,3 12,5 5, 7 26,5 Bad Scha ll erbach 104 72,3 141,2 9 222,5 Gallspac h 60 108,3 41,7 150 Gmunden 12 3,9 4,7 8,6 Durc hschnit t 26 30.230 ,2 7 37,2 Vergleich : Gesamt- 2,3 9 ') 0,7 2,9 dichtezahl OÖ. - ,- * ) E r fa ßt wurden Hotels, Gasthüte, Sa natorien, Pensionen, Pr ivatquar tiere und He ime fangsbereitschaft für die fremden Gäste i t da- her oberstes Gebot. Ü ber die zahlenmä ßige Stellung der Hei l- bäder und K urorte in der oberösterrei- chischen Fremdenverkehrswirtschaft geben untenstehende Übersich ten Aufklärung. D emnach weist Bad Schallerbach mi t meh r als einem Fremden bett und 222 Fremden- übernachtungen j e Einwohner di e größte F remdenverkehrsdich te unter a llen O r ten Oberös terreichs a uf. An nächster Stell e stehen Gallspach, Bad Hall und Gmunden. Diese vier O rte werden von keiner anderen oberösterreichischen Fremdenverkehrsge- meinde bezüglich der Fremdenverkehrs- dichte über tro ffen (Di e höchste Dichte- zahl in sonstigen Gemeinden wurde in St. ·w olfgang mit 40 Übernach tungen je Einwohner errechnet) . Ergänzend hi ezu wu rde vers uch t, aus die- sen Zahlen den in den O r ten ve rb leibenden Durchsc hnit tsumsatz der Kurgäste j e Orts - einwohner zu errechnen. Gr und lage hiefü r bildete d ie Annahme, daß der Ausländer - vorsi chtigs t gerechnet - durchschni t tli ch täglich S l 30.-, der inländische Privatgas t durchschn itt li ch S 100. - umsetzt und vom Heimgast bzw. für denselben durchschni tt- lich S 60.- j e Tag im O rt umgese tzt werden. Bad Goisern s 1.800. - Bad H a ll s 6.000. - Bad I schl s 2.300.- Bad Scha ller bach s 17.000.- Gallspac h s 16.000. - Gmunden s 1.100.- Bei Anna hme der erwähnten D urchschni t ts - zahlen entfallen auf j eden Einwohner j ähr- lich an Verd ienstumsatz aus dem Fremden- verkeh r z. B.: - in Scha ll er bach S 17.000 in Gall spach S 16.000. - , in Bad H a ll S 6000. - und Bad I schl S 2300. - . J edoch sollen und dürfen solche Zah len- angaben nicht daz u fü hren, d ie Bedeu tung der H eilbäder und K u ro r te nur im rein Wirtschaftlichen zu sehen. I h r viel größerer Wert ist wohl in ihrer Aufgabe a ls Erha lter der Gesundheit bzw. Wiederhersteller der menschlichen Leistungsfähigkei t zu suchen . Diese volksgesundheitliche Bedeutung tritt zur r ein wirtschaftspolitischen und zeigt erst r ichtig die Brei tenwirkung, die über die Gebiete des reinen Erwerbslebens weit hinausgeh t und das H ei lbäder- und Kur- or tewesen a ls eine sozia lpolitische Aufga be zeigen , der nicht gen ug Beachtung ge- schenk t werden kann . ~ ~ ~ ~ ~ Ausspannen • Erholen • Unterhalten ,n ========== GMUNDEN AM TRAUNSEE PROSPEKTE : KURVERWALTUNG ~ ~ ~

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