(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 6. Jahrgang, Heft 1/2, 1956

reic ht. Da unsere un terirdische U mgebung nun keineÜberraschung m ehr für uns barg, betrachte ten wir sie j e tzt wesentli ch nüchterner. M a nche Einzelheiten fi elen uns nun erst a uf, die unterschied lichen Far btöne d er Gesteine, di e Beschaffen heit der glasigen Eis,vände, die Felsklüfte, die sich in unabwägbare Tiefen verli eren ; a uch wurde uns bewußt, daß di e Eispracht um uns ni ch t lebt und Ai eßt wie j en e mächtigen Gletscherströme, die hoch droben in fr eier Höhe die stolze Bergwel t gleic h eisigen Panzern bedecken . Nach dem Verlasse n der Eisdome ve rzichteten wir auf die Beleuchtung und wanderten , gelenkt vom kä rglichen Licht der Karbidlampe, durch d as H öh lendunkel der Außenwelt en tgegen . D er Morgen begann zu dämmern , a ls wir a usfuhren. _ och hüllte fa hlgraues Zwielich t die Natur ein, auch war unsere Umgebung verha nge n. Trotzdem spür ten wir sogleich beglückend die fr eie vVeite, di e uns wieder a ufgenommen ha tte. Spä ter , als wir mit der Seil ba hn zu Tal g litten , kla rte es mehr und Einer der schönsten und reizvollsten Orte des Solzkammergutes ist ohne Zwei fe l l~allftatt die herrliche Alpensee - Sommer- fr ische am Fuße des Dachsteins Harmonisch zwischen Felsen und dem See in die Landschaft eingebet te t liegt der alte Bergmannsmarkt. R;ng sl1e r-um stehen d ie Bergr iesen Wacht, sie be- l1ü ten g leich gewaltigen Mauern den Schaup latz vie ltou sendj i::il1rige r Kultur . Hafü ta tt ist Ausgangspunkt für vie le scl1öne Spaziergänge sow ie Touris tik ol le r Art und bietet beste Mög•lichke it en für Wassersport, Sportf ische re i und Jaad. - Außer den Gastb etrieben steht ei;e Anzahl Pr ivatunterkünfte zu r Ve r- fügung, so daß Sie auch mit ge r ingen Kosten einen angenel1men Aufen tha lt in Hallstat t verbringen können. Unt erhal tung: Tonkino, Platz- und See- konze rt e, Vo,lkstumsobende, Bücherei, Arzt, Apot11eke, Photohaus im Ort. Das Ha'ilstätter Museum zeigt interes- san te Funde aus der urgeschichtli chen Hal lstatt- und Lo-Tene-Zeit. Besuchs- ze iten von 9 bis 12 und von 13.30 bi s 18 Uhr. Die im Vorjahr eröffnete Salzbergseil- bahn führt über einen Höhenunterschied von 330 m zum Solzbe rghochtal mi t dem wel tberühmten Gräber feld. Füh- rung en im Sa lzbergwerk vom 1. Ma i bis 30. Septembe r tägli ch von 7 bis 12 und von 13 bis 19 Uhr. Au tobusverkehr zur Dochstei nse ilbahn, mit der die Dachste in-E ishöhl en im Bergmassiv der Schönbergwand fü r jedermann leicht und bequem erreich- bar sind. Au skünf te : Fremdenverkehrsve rband Halls tatt , Tel. 206 und 208; Ha ll stätter Salzbergsei lbohn, Tel. 234. mehr au f. \Nä hrend der H eimfa hrt umAoß das Sonnenlicht kraftvoll und wärmend Berge und Täler. Die Luft war erfüll t von dem würzigen Ruch des keimenden Frühlings. Inmit ten dieser lebensvollen U mgebung ze r te ilte sich , wie von seibst, unsere geschl ossen e, nächtliche K ameradschaft vo n neuem in zwei Gruppen. Unsere H öhlenforscher schmiedeten sc hon neue Plä ne für beschwerliche, ernste Erstbefahrungen in dem weitverzweigten heima tlich en H öhl enbereich. Wir Bergsteiger j edoch füh lten deut lich, wir ha tten nur a ls begeister te Gäste di e Befahrung der Dachsteinrieseneis höhl en erl ebt, denn uns zog es unwiderstehlich zu den Gipfeln und ni cht in da Innere der Berge. Doc h wenn wir in Hinkunft a uf einer der herrlichen Dachsteinspitzen stehen werden, erfü ll t von dem luftige n Felsgang, der uns zur H öhe ge bracht, dann werden wir uns a uch gerne a n j ene eindrucks- vo llen Stunden er inn ern , di e uns di e Unterwelt von König Dach- steins R eic h ersc hlosse n hatte n. 12

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