(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 5. Jahrgang, Heft 1/2, 1955

Rücksichtnahme rechtlicher Art befreit. Der gefährliche Beruf der Ennsflößer ist damit in die Geschichte eingegangen. Außer der rechtlichen Unbeengtheit des Flusses ist dessen besonders günstige Lage zu den Hauptverbrauchszentren elektrischer Energie Osterreichs für den Bau von we iteren Kraftwerksstufen an der Enns besonders günstig. Die Industriegebiete von Niederös terreich, von Oberösterr.eich und die der Steiermark liegen in enger Nachbar- schaft, wodurch die Kosten der Stromzuleitung zu diesen Zentren auf ein bescheidenes Ausmaß gebracht werden können. Aber auch der Export von Strom wird durch die nahe Lage der Ennskr•aft- werkskette zur westlichen und nördlichen Bundesgrenze begünstigt. Die besonders vorteilhaften natürlichen und wasserrechtlichen Vor- aussetzungen ermöglichen es, an der Kraftwerkskette der Enns unbe- schränkt nach dem Prinzip des Sehwellbetriebes und der Durchlauf- speicherung zu arbeiten. Nach.dem die einzelnen Kraftwerksstufen auf Grund eines modernen Rahmenplanes ausgelegt wurden, wird das von einem Flußabschnitt vorhandene Rohgefälle vollständig ausgenützt, und zwar so, daß das Stauziel eines unterliegenden Kraftwerkes mit der Höhe des Auslaufspiegels der Turbine des Oberliegers identisch wird. An der geschlossenen Kraftwerkskette kann dann stundenweise die Zulaufwassermenge um eine Schwell- wassermen&e vermehrt werden, welche den abzusenkenden Stau- räwnen der einzelnen Kraftwerke entnommen wird. In d:er last- schwachen Betriebszeit wird hierauf die Wasserabgabe der Kraft- werke unter die natürliche Zulaufswassermenge gedrosselt, wodurch sich die Sehwellräume wieder bis zum genehmigten Stauziel auffüllen. In einer geschlossenen Kraftwerkskette kann so ohne Verluste Laufenergie in hochwertige Spitzenenergie veredelt werden, wodurch auf einmal größere Leistungen momentan eingesetzt werden können, wie dies etwa bei einem Maschinenausfall im übrigen Verbundnetz Fallhöhe . Mittel- Mittl. nutzb. Kiraftstufe Zustand bei Ausbau- wass,er Wasser- durchfluß MQ menge m m 3 /s m 3 /s Großraming Im Betrieb 23,05 164 140 Ternberg Im Betrieb 14,40 173 141 Rosenau 1m Betrieb 12,45 176 145 Staning Im Betri eb 13,10 218 182 Mühlrading 1m Betrieb 8,45 218 187 Summe 1: Im Betrieb 71,45 Kasrenreith Vorprojekt 94,00* 161 136 53,00** Losenstein baureifes Projekt 15,50 171 140 Lahrndorf Vorprojekt 6,10 176 141 St. Ulrich Vorprojekt 6,10 176 141 St. Pantaleon baureifes frojekt 20,50 218 1,.J Summe 2: Projekte 142,20 Summe 1 + 2: 213,65 Ennskrafiwerk Großraming von der Unterwasserseite erforderlich werden kann, und andererseits kann derart während der täglichen Bed'arfsspitzen im österreichischen Verbundnetze zu- sätzliche Spitzenenergie aus den Laufkraftwerken der Enns zugeführt werden. Diese Schwellbetriebsmöglichkeit ist an der Enns wie sonst an keinem österreichischen Fluß gegeben, da hier we.der auf eine Flußschiffahrt Rücki.5icht genommen werden muß, wie etwa an der Donau, noch der Betrieb durch unterliegende ausländische Kraft- werke, wie etwa an der Drau, beeinflußt wird. Ausbau- Anzahl Arbeitsvermögen Regeljahr Gesamt- Im wasser- der leistung menge Maschinen Winter Sommer Summe m 3 /s kW Mio kWh Mio kWh Mio kWh 270 2 54.000 88 167 255 240 2 30.000 59 97 156 240 2 25.000 50 84 134 300 3 33.000 67 113 180 300 4 23.000 42 66 108 13 165 .000 306 527 833 260 4 190.000 450 495 945*** 240 2 31.000 59 102 161 240 2 10.000 24 41 65 240 2 10.000 24 41 65 280 4 47.000 98 161 259 14 288.000 655 840 1,495 27 453.000 961 1,367 2,328 * = max., ** = min. , *** einschließlich Energiegewinn aus. den unterliegenden Werken der ENNSKRAFTWERKE

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