(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 5. Jahrgang, Heft 1/2, 1955

Nach einer der letzten Mitteilungen lieferte das Unternehmen in Steyr, das gegenwä r - tig 16.000 Beschäftig te zäh lt, sei t 1945 44.650 Traktoren , 14.000 Lastkraftwagen und Om- n ibusse, rund 17.000 Personenkraftwagen und über 38 M ill ionen Kugel- und R ollen- lage r aus. D ie Mona tsprodukt ion a n Kugel- und R ollen. lage rn überschri tt bereits 600. 000 . Aufschlußreich für di e Bedeutung der verschiedenen Indus tri en Oberös ter- reichs ist der An teil ihrer Erze ugn isse a n de r gesam tös terreichischen Pro- duktion : Stickstoffdüngemi tte l = 100 % Asbes tzemen tprodukte = 100 % Ba uxit = 100 % Traktoren = 95,8 % Las tkra ftwagen = 92,2 % R ohkaolin = 87 % Aluminium = 79, 2 % Bleche = 79,2 % Leinengarne = 73 % Sudsalz = 67,8 % R oheisen = 64, 6 % K affeemi t tel = 48, 7 % R ohsta hl = 36,8 % Leinengewebe = 32 % Dachziegel = 26 % Mauerziegel = 24,6 % Papier = 23, 7 % Braunkohle = 2 1,7 % Lederschuhe = 20,9 % Zucker = 19, 2 % Bier = 17,3 % Zemen t = 15, 1 % Schnittholz = 15, 1 % Baum- und Zellwollgarne = 14,5 % Ba um- und Zellwollgewebe = 13,7 % Im reich entfalteten Gewerbe und im H andel Oberösterreichs ist im ganz beson- derem Maße di e enge Verbundenheit mit d er La ndwirtschaft fes tstell bar. Von 23.500 Betri eben des Gewerbes sind 12. 500 als Verarbei ter bäu erlicher Produkte und Er- zeuger von Gü tern für landwirtschaft lichen Beda rf der Land- und Forstwirtschaft verbunden. Im H andel gil t dies von 25.000 für e twa 12.500 H andelsgeschäfte . D iese Zah len wurden von der oberös terreichi - schen H a ndelskammer erhoben . Nicht zum unbedeutendsten T eil li egt in di eser gün- stigen Struk tur di e U rsache, da ß Ober- österreich in der Vergangenheit manche Kri senzeiten leich ter bewältig te, a ls Ge- b iete mit weniger a usgeglichenen Verh ält- nissen . Das Gewerbe zählte im Vorj ahr 23.965 Innungsmitglieder , d er H andel 25.471 Mi tglieder mit 15.960 H a ndels- betrieb e. Zu den wesentlichen Aktivpos ten der ober- ös terreich ischen Wirtschaft is t sch li eßlich noch der F remdenverkehr zu zählen. Auch im Vorj ah r wi es di e Bi lanz der Näch tigun - gen in O berös terreich einen Zuwachs auf: Es wurden 3, 180.065 Nächtigungen in Fremdenverkehrsunternehmungen regi- striert, davon entfielen 674. 148 auf Aus- länder. Die d urchschni t tli chen Aufentha lts- kos ten von 60 bis 70 Schi ll ing per T ag und 55 Steyr-Fiat „600" verlassen das Werk St eyr Nächt igung ergeben d emnach 180 bis 210 Mi ll ionen Schi ll ing . Dazu kommt noch der Ausflugs- und \ ,Yochenendverkehr, der von den zuständ igen Stellen mi t rund 500 .000 Personen geschä tz t wird , a lso weitere 30 Mi ll ion en Schi lling bring t. D er oberösterreich ischen Wi rtschaft fli eßen a lso j ä hrli ch rund eine Vier te lmi llia rde Schil- ling aus d em Fremdenverkehr zu, wobei Treibstoffausgaben und sonstigen Einkäufe der Fremdenve rkehrsgäs te di ese Zahl en noch erhöhen dürften . Bedeutende Mittel erforderte di e Modernisierung d er F rem- denverkehrsbetri ebe, wobei vielfach unter schwierigsten Verhä ltni ssen Inves titionen vorgenommen werden mußten. Ne ben den bes tehenden Se ilba hnen konnte d ie Er- ri chtung von zehn Seil -Li ften in \ ,Yin te r- spor tgebieten gefördert werden . Im Mittel- punkt der Seilba hnbauten steht d ie Voll- endung d er D achsteinseil ba hn von O be r- traun zum Krippenste in . Das höchste Gebirgsmass iv Oberösterreichs wird d ami t d em Fremdenve rkehr erschlossen und ein en neuen Anziehungspunkt bild en, der seine Früch te t ragen wi rd . Auch die 17 H eilbade- und Kuransta lten Oberös terreichs weisen auf Grund ihres guten Rufes wachsende Bes ucherzahlen a uf. J ährlich werden sie von T ausenden heilungsuchenden Gäs ten besucht, d ie hier neben einer ausgezeich- neten Behandlung auch all e Voraussetzun- gen für eine Erholung vorfinden . Der Aktivpos ten des Fremdenverkehrs wird oft bei de r Beurteilung der Gesamtbilanz übergangen . Erfreuli ch ist a ber doch, daß Oberös terreich neben der sta rken Expor t- industri e auch auf dem Wege d es Fremden- verkehrs ma ßgeblich zu einer günstigen Gestaltung d er ös terreichischen Zahlungs- bilanz beiträgt. Im Weiteren noch eine kurze Betrachtung des Anteiles d er oberös terreichischen Wirt- scha ft an d er Entwicklung des Geldwesens.

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