(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 5. Jahrgang, Heft 1/2, 1955

53 Aus der R eihe der weiteren oberöster- reichischen Exportgruppen sei noch der Maschinen-, Stahl- und Eisenbau erwähnt, der eine Exportwertsteigerung um 44,3 Prozent erzielte, sowie die Glasindustrie mit 48,4 Prozent . Innerhalb der Glas- industrie nimmt die Erzeugung von Glas- schmuckwaren und Glaskurzwaren nach Gablonzer Art eine besondere Position ein. Der Gesamtwert dieser Erzeugung belief sich nach den letzten Schätzungen 1954 auf über 190 Millionen Schilling, wovon 165 Millionen a ls Exporterlös verbucht werden konnte. Die Erzeugung von opti- schem Glas in Linz stieg um 25 Prozent, wobei der Exportanteil am Produktions- volumen mit 90 Prozent ausgewiesen wird. Für den Aufschwung der Industrie in Oberösterreich waren die Energieträger Kohle und Strom von ausschlaggebender Bedeutung. Die heimischen Braunkohlen- reviere im Hausruck und an der Salzach konnten durch modernste Abbaumethoden hohe Produktionsziffern erreichen, die mit einer Qualitätsverbesserung Hand in Hand ging. Viele Industriebetriebe stellten ihren Brennstoffbedarf auf die heimische Braun- kohle ein und erreichten damit eine sichere Versorgungslage. Die gleiche Erscheinung wird im noch verstärkten Maße beim Haus- brand zu bemerken sein, da heuer im Haus- ruckrevier eine Brikettierungsanlage ange- laufen ist, die jährlich eine Viertel Million Tonnen Rohkohle verarbeitet . In Ober- österreich stieg im Vorjahr der gesamte Kohlenverbrauch der Industrie, ohne Gas- und E-Werke, von 4,7 Millionen Tonnen auf über 5 Millionen Tonnen. Dagegen stieg der gesamte Stromverbrauch um 9,6 Prozent auf nahe 2 Milliarden kWh, die Erzeugung auf 2, 17 Milliarden kWh. In die Stromverbrauchsziffer ist a ll erdings der größte Stromkonsument Österreichs, die Aluminiumhütte in Ranshofen, mit einem Verbrauch von 839 Millionen kWh, einbezogen. Das große ·werk fand über die erst in den Nachkriegsjahren gegründete Halbzeugproduktion der ÖMAG eine weitere Verbesserung des Binnenabsatzes, die besonders durch die Baukonjunktur beeinflußt wurde. Das Halbzeugwerk in Ranshofen wies in den ersten acht Monaten des Vorjahres eine Produktion von 7581 Tonnen im Werte von 104 M illionen Schilling auf. 3106 Tonnen gelangten davon in den Export nach 43 europäischen und überseeischen Staaten. Die Elektroindustrie des Landes beschränkt sich im wesentlichen auf die Erzeugung von Transformatoren, Gleichrichtern, Schweißmaschinen, eine wohlausgebaute Erzeugung von Schaltanlagen, die Glüh- lampenerzeugung und die Akkumulatoren- erzeugung sowie die Fabrikation von Instal- lationsmaterial. Einen ausgezeichneten Aufschwung erfuhr die Fahrzeugindustrie, darunter besonders die Steyr-Werke, durch die kräftig geför - derte Motorisierung. Das PKvV-Assembling der Steyr-\Verke hat heuer ein bisher noch nicht verzeichnetes Volumen angenommen. Von der Type Fiat 600 verlassen monatlich 500 \,Vagen das Werk. Sehr ·stark zugenommen hat auch die achfrage nach Steyr-Lastkraftwagen.

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