(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 5. Jahrgang, Heft 1/2, 1955

Photos: \fl estmiiller Von der Sleyrerseehülle bis zum Linzer Touplilzhous Dieser Artikel w urde erstmals in den „Nad1- rid1tc11 der Sektion Linz des Österrcichisd1m Alpewvereines"veröjfe11tlid1t. Um ihn in brei- teren Kreisen bekanm Ztl machen, w ird er an dieser StellenodmJtt/s abgedruckt. Anm. d. Red. Im J ahre 1900 feier te di e Sektion Linz schönen Stunden in lustiger Gesellsch aft , des Ö sterr. Alp envereins ihren 25j ährigen d ie sie b ei frohem Li ed und lus tigem Bes tand. Si e zäh lte dam als 367 M i tglieder, Scherz in d er oft überfüllten Steyr ersee- während h eute die große Zahl von 8000 hüt te n ach gelungener Bergfahrt verbrach- Angehöri gen b ereits überschritten wurde. t en , gedenken . Anlä ßlich di eser F eier richtete sie eine D er immer stärkere Besuch di eses h err- U nterkunft mitten im T oten Geb irge in li ehen Gebie tes zwa ng im J a hre 1922 die der J agdhütte am Elmsee ein und pachtete Sektion , eine n eue und b esser e Unter- gleichzeitig an d er Südseite des T oten kunft zu scha ffen. Da her wurde eine große Gebirges am Fuße des Sturzh ahns, a lso Almhütte, e twa 20 Minuten von d er auf der T a uplitz-Hochfl äche, eine Alm- Steyr erseehütte en tfernt , vor erst auf 25 hütte. Diese Hütte, Steyrerseehütte ge- J a hre gepachtet und da nk der vor bild- n annt, wurde, den dama ligen V erhält- l iehen und aufopfernden Bemühungen von ni ssen en tsp rechend, mit fünf M a tra tzen- Ing . Orel zur AV -Hütte umges ta lt et. Die lagern versehen und vor erst mit einem Bewirtschaftung übernahm der Bergführ er Priva tsch loß versp err t. Sie zeichne te sich Max Hirzegger . D er dama lige V orstand- durch ihre präch t ige Lage a us, di e den stellvertreter der Sektion , Staa tsanwalt bekannten Gebirgsma ler Compton sogar Dr. Schneck, eröffnete die „T auplitz- b ewog, ein Gem älde der Hüt te mit dem hütte" am 8. Dezember 1922 . Eben erdig Sturzhahn im Hintergrund anzufertigen ; waren eine Küch e, ein Gas traum und ein es war eine Zeit, in d er der Sturzhahn V orraum (Skista ll ), im Stockwerk drei noch a ls unbezwingbar gal t. Die Hü t te R äume mit Bet ten un d im Dachraum das selbst, di e na türlich unbewirtschaftet und Ivfatra tzen lager untergebracht. Vor der von den d ama ligen Hü ttenwarten R obert Hütte in e iner U mzäunung standen Sützel und Alexander M oser betreu t wa r , Tisch e und Bä nke. bildete j en en eine wer tvolle U nterku nfts- Nach Ing. Orel übernahmen di e Be treu - mögli chkei t, die die umliegenden Gipfel ung und den weiteren Ausba u der T aup - b esteigen woll ten , insbesondere ab er diente litzhütte der j etzige Se- sie a ls Stützpunkt bei Ü berquerungen über kretär der Sektion und den Salzsteig n ach Hinterstoder. Diese Schreiber di eser Zeil en. heute a ls besch eiden ersch einende Tat Ba ld j edoch zeig te sich , bi ldete den Beginn der Erschließung des da ß di e vorha nden en nunmehr a llgem ein bekannten Gebietes . 40 Lage r nicht aus- 1 ach dem Ersten Weltkri eg, als das Ski- reichten, so da ß in fahren eine immer größer werdende Za h l d er Umgebung neue von Begeisterten der weißen Kunst fand , Schutzhü tten entsta n- muß ten die Lager vermehrt werden , was d en und selbst di e Alm- di e fo lgenden Hüttenwar te Dipl. -Ing . b esitzer ihre Almhü tten \!Val te r Orel von 1927 bis 193 1 und der zu vermieten begannen , Verfasser bis 1945 vielfac h in eigener Ar- deren Besucher sich beit durchführten. Die Umstände wäh- m eist in der bewirt- rend d es letz ten Krieges vera n laß ten di e sch aft eten Taupli tz - Sektion , d ie 1945 fast vollstä ndig ausge- h ütte verpfl eg ten . plünderte Hü t te au fz ul assen , um so m ehr, Trotzd em kam es im- als di e h ohen Wi ed erherstellungskosten m er wied er vo r, daß mit Rücksicht auf d en geplanten Bau d es Ankömmlinge schon n eu en H auses nich t verantwortlich ge- am Bahnhof a uf den wesen wären . M an che werden gern e der U nterkunftsmangel auf- merksam gema cht wurden. Schon Dipl.- Ing . Orel ha tte den Bau eines größeren Schu tzha uses anger egt und die wichtige Wasserfrage zu studieren b egonnen , um n ach Fertigs tellun g d es Linzerh a uses a uf der Wurzera lm, das seit 193 1 bereits im Bau sta nd , d er Neuba ufrage n ä hertreten zu können . Inzwischen a ber wurde er di enstlich n ach Wi en verse tz t, und so über - na hm sein Nach fo lge r di e Vorbereitungs- arbeiten , wie: Pla tzwahl , Wassermessun - gen und di e Grundverha ndlungen . Die le tz teren gesta lte ten sich besond ers schwie- rig; immerhin konnte im J a hre 1938 d ieser heutige Platz n ach wiederhol ten ör tlichen Besichti gungen und nach d er vom Aus- schußmi tglied Pachlei tner geschickt ge- führt en Sch lußverha nd lung erworben w erden. V iel Arbeit und Geduld wa r während des Krieges n ötig . Der M angel an Arbeitskrä ft en und Ma teri a l zwa ng z u ma nch er Vern achläss igung de r sonst no t- wendigen T ä tigkeiten , a ber auch zur Ver- schi ebung des gep lanten Neubaues. Am 27 . M a i 1943 tra f unsere Sektion ein schwerer Schlag. Di e T auplitzhü t te wurde durch Blitzsch lag in Bra nd gese tz t, j ahre- la nge Arbei t war verni chtet, ein wert- voll er AV -Stützpunkt wa r in R au ch und Fl ammen aufgegangen. Der Bewirtscha f- te r M ayrhofer und seine Frau konnten bei dem dama ligen Unwetter ka um ihr Eigentum r etten , wä hrend das V er eins- eigen tum fast voll ständig verbrannte. Der Hüttenscha den selbst wurde den Eigen tümern von d er Versich erung ver - gü tet. Di e Sek tion ver lor dam a ls ihren H aup ts tü tzpunkt in ihrem Arbeitsgebie t um den Steyrersee. D er Verlust b edeutete ab er nicht nur einen Scha den für d ie enger e Mi tgliedsch aft , sondern da rüber hinaus a uch für a lle Bergs teiger und Ski- fahrer, weil hiermit die schon spä rlichen Schla fgelegenhei ten auf der T a uplitz neu erli ch weniger geworden wa ren. Bis zur Erba uung des neuen H auses muß te da her ein a nderes H eim, zumin- des t für den Winter , geschaffen werden. Durch di e Bemühungen des Ausschuß - mitgliedes I gn az Treuschitz wurde dann di e Pimperl -Almhütte gepachte t und vom Hüttenwart H einri ch Pos t! und dem neu en Bewirtschaft er H ermann Bratschko aus Graz beda r fsmä ßig, aber net t ein- 34

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