(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954

Die Dan u b i us -Holzplattenwerke liegen in der waldreichsten Gege,zd Oberösterreichs. Schon I792 be- stand hier ein Sensenwerk mit anschlieflendem Sägewerk, aus dem I906 ein reiner Holzbearbeitungsbetrieb ent- stand. Die großen Waldgebiete der Umgebung ermöglichten gerade an dieser Stelle die intensive Ausnützung und Weiterverarbeitung des wichtigen Rohstoffes. Stück für Stiick ist das Werk gewachsen, ständig wurden die Produktionsmethoden und Arbeitsbedingungen verbessert. I922 spezialisierte sich der Betrieb auf die Sperrholz - erzeugung; als erstes Unternehmen in Österreich übernahm dann die Firma die fabrikmäßige Erzeugung von Paneel- und Tischlerplatten. D ie Krisenjahre zwischen den zwei Weltkriegen haben auch den Betrieb nicht ver- schont , und erst nach längerem Stillstand gelang es dem jetzigen Gesellschafter und Geschäftsführer, Herrn Dr. Rubchich, im Jahre I936 der Produktion eine gesunde Basis w sichern und auf den Auslandsmärkten gegen stärkste internationale Konkurrenz Fuß zu fassen. Ein Größbrand im J ahre I943 unterbrach jäh die Weiter- entwicklung des Werkes. Nach Überwindung größter Schwierigkeiten konnte bis I91-7 die ganze Produktion wieder in geräumigen Hallen untergebracht werden; ein bedeutender ERP-Kredit ermöglichte schlief]lich die voll- ständige Modernisierung_des Maschinenparkes. DANIJRIUS ij ,,DANUBIUS" H O L Z P LA T T E N W E R K E G E S E L L SC H A FT M. B. H Zentrale und Werk: Rosenau, Post- und Bahnstation Windischgarsten (00.) T e I e I o n : Windischgarsten 3 und 65 T e I e g r a m m e : Danubius Windischgarsten FURNIER-, SPERRHOLZ-, PANEEL- UND SÄGEWERK Wiener Büro: Wien VI, Mariahiller Straße 47 (Stiege 5), Tel.: B22-3-30, Telegramme: Danubiusholz Wien t■'lf . r~ Das heute zu den bedeutendsten Betrieben des Salz kammergutes zäh- lende Unternehmen R. R u m p l- m ay r nahm seinen Ausgang von der „Unteren Aurachmühle" zu Neu- kirchen bei Altmünster, wo I9I8 der Einbau des ersten Vollgatters eifolgte, I922 wurde die Einstellung eines zweiten notwendig. Nach einem ver- heerenden Brand im J ahre I925 konnte der Betrieb durch die T at- kraft des Besitzers in kürzester ,Zeit wiederaz1fgebaut und zweckmäßiger ausgestattet werden. I926/37 wurde mit der Errichtung eines modernen Werkes am Bahnhof in Altmünster begonnen. Dem damals aujgestellte,z Hochleistungsgatter folgte einige Jahre später ein zweites; 1930 wurde dem W erk in einer eigenen H alle ein Spalt- und Hobelwerk angeglie- dert sowie eine zur Erzeugung von Hobeldielen eiforderliche Trocken- kammer erbaut. RUDOLF RUMPLMAYR · ALTMÜNSTER, OÖ. Dampfsägewerke, Spalt- und Hobelwerk / Holzexport 52 dies 1951 auf wemger als die Hälfte zu- rückging, aber heute wieder ansteigt. Auch die Erzeugung von S p e r r - u n d P a - n e e 1p 1a t t e n hat durch die Modernisie- rung alter Werke (z. B. Danubius in Win- dischgarsten) ·und durch die Erbauung neuer Werke (z. B. Saxeneder in Steinkogl bei Ebensee, welches Werk 12.000 bis 15.000 m 3 Buchen benötigt und -die Holzwerke Linz, Fellner und Co.) zugenommen. Dies bedeu- tet eine wesentliche Erhöhung des Bedarfes an Furnierholz (Hartholz). Auch muß noch die bereits vor 1938 bestandene Z ü n d h o l z f ab r i k „S o 1o" in Linz als bedeutender holzverarbeitender Betrieb angeführt werden. - Von besonderem In- teresse ist die Erweiterung des H o 1z - haus bau es (z. B. Schaffer in Linz), wel- cher vor allem für den Export von wesent- licher Bedeutung ist. So betrug 1951 der Export von „Bauholz, behauen" (zum Großteil Holzhäuser) aus ganz Osterreich 107.624 m 3 • Hievon entfiel ein nicht unbe- deutender Teil auf das Land Oberöster- reich. Schließlich sei noch der Br.ennhol zbedarf kurz gestre-ift, wdbei aber nicht unerwähnt bleiiben darf, daß die Modernisierung der Heizrung durch Holzdauerbrandöferi oder Sä,gespänöfen bisher noch viel zu wenig durchgegriffen hat. Gera.de die Verwertung der Abfälle .der Sägeindustrie (Schwarten, Spreißeln und Sägespäne) bereitet vielfach große Schwierigkeiten. Die Aufstellung von Sägespänpreßmaschinen hat bereits sehr gute Früchte getrag,en, rund es muß in ,die- sem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, -daß eine vollwertige Verwendung der Sägespäne für Zentralheiz•ungen ohne weiteres möglich ist (Kurhotel in Gmun- den). Aus ,den angeführten Zahlen geht her- vor, daß zwar ,die weitgehende Moderni- sierung ,der •holzverarbeitenden Industrien sehr zu begrüßen war, das große Frage- zeichen aber - wie soll der Holzbedarf gedeckt werden - noch größer geworden ist. Da es sich beim Waldbesitz in zuwachs- freudigen La.gen vielfach um Klein- und Bauernwald handelt, ist hier eine durch- greifende Wirtschaftsführung unbedingt notwendig. Hiezu gehört auch der Auwald, welcher, entsprechend bewi rtschaftet, Er- träge abwerfen kann, wie man sie sich früher nicht träumen ließ. Im Gebirge steht wieder ,die Aufschließung im Vordergrund, ohne der eine naturnahe Waldwirtschaft mit entsprechender Zuwachs- und Nut- zungssteigerung nicht möglich ist. Aus die- sen Tatsachen .geht klar hervor, daß Forst- und Holzwirtschaft eine Wirtschaftseinheit bilden, und -daß im Lande Oberösterreich zahlreiche Möglichkeiten gegeben sind, um jenes produktive Maximum zu erreichen, das unser letztes Ziel sein muß, damit unser Land auch auf diesem Gebiet semc volle Wirtschaf tskapazität erreicht.

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