(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954

Arbeit am Holzlager- platz Von oben nach unten: Mit dem Sappel werden die Sägeblo,he azif das Lager gebracht Entrindung des Schleifholzes Die R wzdlwlzvorräte wachsen z u hohen Gantern an Eirifalzrt in die Säge Photos R obert Stenze/ Prozent der Leistungsfähigkeit. Diese Tat- sache muß zur Folge hab en, daß ein ratio- nelles Arbeiten nicht möglich und demzu- folge der Verschnitt mit wesentlich höheren Kosten belastet ist, als wenn die volle Lei- stungsfähigkeit ausgenützt werden könnte. An zweiter Stelle stehen die Ho 1z - s to ff - u n d Z e 11 u 1o s e f ab r i k e n. Es bestehen folgende Werke (die in Klam- mern angeführten Zahlen zeigen den Holz- bedarf 1935): Josefsthal; Mistlbach (7500), Steyrermühl ,und Koh lwehr (130.000), Laa- k:irchen (11.000), Grünburg bei K irchdorf a. d. Krems (7575), Klaus (6000), Ne ttings- dorf (33 .000), J osefs thal; Altaist im Bezirk Perg (12.500) und St. N ikola (5730), Ober~ mühl a. d. · Donau (4240) und Doppel (800), Lenzinger AG. (5770), Pettighofen (3580), Hochpoint ; Pernau (6000), Poll- ham ; Pernau (2000); somit betrug der ge- samte Holzbedarf im J ahr 1935 235.695 fm . Schon vor 193 8 war man sich darüber k lar, daß es sich bei ,diesen Werken v ielfach um veralterte Maschinenanlagen handel te, was schon dadurch z·um Au s-druck kam, daß für das gelieferte Holz ll'Ur der halbe Preis des Weltmarktes gezahlt wurde. Doch erst nach 1948, mit Zuspruch der ERP-Kredi te, wurde eine weitgehende Modernisierung durchgeführt. Daß sich di eselbe mengen- mäß·ig nicht nur a uf die Papiererze ugung, sondern ebe111so auf den Holzbedarf aus- wirken mußte, ist selbstvers tändli ch. Es se i hier nur ein Beispiel angeführt: die Stey- rermühl, bei welcher 1950 die Papier- maschine „Gigant" eingebaut wurd e. Die Papiererze ugung betrug 1950 23.000 t , hin- gegen 1951 bereits 35.000 t, somit um 50 Prozent mehr. Im gleichen Verhä ltnis mußte auch der Holzbedarf steigen. Da aber eine so weitgehende Modernisierung nich t bei allen Papierfabriken ei nse t zte, ist vorers t nur mit einer 30prozentigen Steigerung zu rechnen, somit heute mit e111em Holzbedarf von insgesamt rund 300.000 fm . Seit 1953 gelangt auch Säge- abfallholz (Schwanen und Spreißelholz) sowie Kiefernholz in einigen Papierfabriken zur Verarbeitung. In diesem Zusammenhang darf aber nicht übersehen werden, daß fast gleichzeitig ein starker Preissturz am Weltmarkt einsetzte, wozu noch die Er - bauung von 21 Großpapierfabriken in den USA kam. Diese beiden Tatsachen mußten sich auf un sere Papierindustrie, die z ur Kapitalrückzahlung verpflichtet ist, ä ußers t ungünstig auswirken, und in ent- sprechender Folge auch auf die Forstwirt- schaftspreise für das Schleifholz. D emz ufolge bes tand schon im Vorjahr das Bestreben, größere Mengen von Gru- benholz zu exportieren. Die Ausfuhr für Gesamtös terreich hatte 1951 65.883 fm, hingegen 1952 308 .045 fm betragen, somit fast das Fünffache, war aber im folgenden Jahr w ieder auf die Hälfte zurückgegangen. Für Oberös terreich ist aber die Tatsache von besonderer Wicht,igkeit, daß di e Wolfsegg- Traunthaler Kohlen-AG. über 50.000 fm Grubenholz jährlich benötigt, und a ußer- dem die neu erschlossenen Gruben an der Salzburger Grenze zunehmend Grubenholz benötigen, so daß mit einem Jahresbedarf von 60.000 fm g,erechnet werden muß . Gerade aber die Nähe der deutschen Grenze und der gewaltige Bedarf der deutschen Gr,uben an Grubenholz mußten es mit sich bringen, daß vor allem der Privatwald- besit z an einem Export nach Deutschland, wobei wesentlich höhere Preise erzielt werden, besonders interessiert ist. Vorerst habe ich nur die bereits vor 1938 bes tehenden Industrien und Hol zi nter- essenten angeführt. Seither und zunehmend ab 1948 haben sich neue holzverarbeitende Industrien in Oberösterreich entwickelt, deren Bedarf sich in erster Linie auf das Hartholz erstreckt. Als erste möchte ich die L e n z i n g ,e r Z e 11 w o 11 - A G. an- führen, ·in we lcher Buchenholz zu Zellwolle verarbeitet wird. Bei dieser haben di e Pro- duktionen in den letz ten Jahren stark ge- schwankt. In der besten Zeit wurden täg- lich über 100 t Zellwolle erzeugt, während 51

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