(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954

50 sehend. In den Flußgebieten sind kleine Auwälder mit Pappeln, Weiden, Erlen, Eschen, Eichen und Ulmen. - Das daran anschließende Alpenvorland ist das Gebiet zwischen dem Nordrand der Alpen und dem Südrand des böhmischen Massivs, das stellenweise über .die Donau hinübergreift. Hier tritt der Wald mehr zurück; große Teile dieses Gebietes haben nur 12 bis 15 Prozent, die Moränenlandschaft 20 P ro- zent und der Hausruck 50 Prozent Wald- fläche. Die kleinen „Waldsehachten" ent- halten Tanne, Buche, Ahorn, Ulme, Aspe, Salweide sowie Fichte und Lärche. Immer- hin fehlen auch hier ni cht ausgedehnte Waldgebiete, w ie der Kobernaußer Wald, der Weilhartforst usw. Auf den Schotter- böden ist vielfach die W,eißki-efor, gemischt mit Fichte, Tanne und Buche, vorherr- schend. Im Norden liegt der Sauwald mit überwiegend Fichte, Tanne und Buche. Di;:: Welser Heide zeigt vielfach Weißkiefern mit pinienförmi ger Kronenausbildung. Auch im Linzer Becken sind überwiegend Weiß- kiefern. An der Donau liegen Auwälder von Weiden, Pappeln, Erl en, Eschen, Lin- den, Ulmen und Eichen. Ein ähnliches Bi ld zeigen die Traunauen. - Im Norden der Donau liegt das Mühlviertel mit über- wiegend Fi chten-, Tannen-, Kiefern- und Buchenwä ldern. Da hier als Grundgestein Granit vorherrscht, sind die Bodenve r- hä ltnisse von jenen süd lich der Donau stark versch ieden. Im wes tlichen Mühlvier- tel, westlich der Linie Urfahr - Hasel- graben - Schenkenfdden, ist die Haupt- ho lzart Fichte, untermischt mit Tanne, Kiefer und Buche. Im östlichen Mühl- viertel ist der Anteil der W-eißk iefer größer ; z. B. im Bezirk Fre istadt über 28 Prozent. Auch am Nord'l1fer der Donau liegen kleinere Auwaldungen mit ähn- licher BestockUJ1 g wie jene südlich der Donau. Die Holzve rarbeitung wur de 111 den Jahren nach 1945 stark intens1v1ert, t ei ls durch Modernisierung der bereits überal- terten Werke, teils durch Erbauung neuer Werke. Die Gesamtkapazität der holzver- arbeitenden Industrie übersteigt ganz we- sen tlich den tatsächlichen Holzanfall, was z ur Folge ha t, daß dieselbe nicht voll aus- genützt we rden kann. An erster Stelle stehen d·ie S ä g ,e w e r k e , de ren Zahl heute an 380 betragen dürfte. Hier <ist zu unterscheiden zwischen rei nen Sägewerken, welche einzig und all ein auf den Verschnitt des Hol zes aufgebaut sind, und der Kom- bination Landwirtschaft - Mühle - Säge- we rk. Bei let zteren handel t es sich selbst- verständlich nur um Kleinsägewerke, weicht! aber den Vorteil haben , daß sie wesent- lich krisenfes ter sind, al s jene, die nur auf Blochholzverschnitt angewiesen sind. Was die Lage und den Ausba•u der Sägeindustrie betrifft, so ist man bisher von der über- z,eugung ausgegangen, daß jene Marnmut- werke, w ie sie z. B. di e USA, Schweden oder Finnland besitzen, fü r un s ni cht in Frage kommen, da sie mit viel z u hohen Bringungskosten belastet wären. D erzei t befinden sich die Sägewerke v iel fach in der Nähe der Wälder, in denen das Holz ge- nutzt wird , ihre Verschnittleistung beträgt höchstenc 10.000 frn im Jahr. Bereits 1935 wurde die Leistungsfähigkeit mit insgesamt 1,009.833 fm, hingegen die durchschnittliche Jahresleistung mit 321.719 fm ausgewiesen. Diese betrug somit etwas weniger als ein Drittel der Leistungsfähigkeit, oder mit anderen Worten, wir hatten dreimal z uv·iel Sägewerke in Oberösterreich. Seither haben sich di e Verhälmisse zwar insoferne gebes- sert, als kein Blochholz mehr ausgeführt wird, anderersei ts wurden aber sowohl neue Sägewerke gebaut als auch alte mo- dernisiert, so daß die Leistungsfähigkeit auf etwa 1,200.000 fm ges ti egen ist. Eine Deckung dieses Bedarfes ist ganz ausge- schlossen, da auch die bisherigen Über- schlägerungen nicht unberücksichtigt bl ei- ben dü rfen. Demzufol ge kann mit einem Jahresverschnitt von höchstens 350.000 fm ger echnet werden, somit weniger als 30 Von oben nach unten: Schwarzkiefern- Waldrand N aturverjüngung im Fichten-Bergwald Im Kiefern-Bauemwald Photos Dr. Hefnagl Früher wurde das Holz mittels Flijße zum Sägewerk gebracht Photo Robert Stenze[

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