(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954

Lärchen - Wetterbäume an der Waldgrenze Photo Dr. H ,ifnagl Als Grundlage der Holzwirtschaft hat die Forstwirtschaft zu gelten, über welche vorerst -ein kurzer überblick gegeben wer- den soll. Da Oberösterreich zu jenen Ländern zählt, in denen überschbge run- gen nur in beschränktem Umfang durch- geführt w,urden, können die Zahlen der Forststatistik vom Jahre 1935 als Grund- lage dienen. Die Waldstandsa,ufnahme ist noch nicht zur Gänze abgeschlossen. Die Gesamtwaldfläche umfaßt 409.885 ha, das sind 37,2 Prozent der produktiven Landesfläche. Besitzmäßig entfallen hievon heute 120.910 ha auf die Bundesforste, 57.720 ha auf Privatwaldbesitz, über 1000 Hektar mit 22 Betrieben, 7816 ha auf Privatwaldbesitz von 500 bis 1000 ha mit 11 Betrieben, und der restliche Wald mit einer Gesamtfläche von 223.839 ha auf Kleinwaldbesitz. Es bedeutet dies eine ausgeglichene Besitzverteilung, wobei noch berücksichtigt werden muß, ,daß der Groß- teil der Bundesforste im Alpengebiet liegt, und jene des Salzkammergutes durch eine hohe Servitutsbelastung - Holzabgabe, Weide- und Streurechte - zu einem nicht unbedeutenden Teil Kleingrundbes-iti,ern nutzbar sind. - Die Bestockung setzt sich in ganz Oberösterreich zusammen aus 58,2 Prozent Fichte, 9,3 Prozent Tanne, 8,3 Prozent Weißkiefer, 2,3 Prozent Lärche, 17,3 Prozent Rotbuche, 1,6 Prozent Erle, während sich der Rest auf wei tere Laub- und Nadelhölzer verteilt. 1935 wurde die Gesamtnutzung mit 1,572.708 fm ausge- wiesen, wovon auf den Hochwald, u. z. Nutwng in Sd1lägen 1,327.205 fm entfie- len, auf den Plenterbetrieb 186.402 fm, ferner auf den Mittelwald 5726 fm und auf den Niederwald 53.375 fm. Von den Holznutzungen entfielen 51 Proz·ent auf Nadelnutzholz und 2 Prozent auf Laub- nutzholz, 29 Prozent auf Nadelbrennholz, und 18 Prozent auf Laubbrennholz. Ent- sprechend diesen Zahlen entsprach die Holznutzung in Oberösterreich 15 Pro- zent des gesamten Holzeinschlages Oster- reid1s. An forstlichen Nebennutzungen wurden noch angeführt: 74 Meterzentner E-ichenlohninde, 21.890 Meterzentner Fich- tenlohrinde, und 182.450 Meterzentner Waldstreu. Ein nicht u~bedeutender Teil der Wäl- der Oberösterreid1s - vor allem der Bun- desforste - ist mit Nutzungsrechten be- lastet; 44.575 ha mit Holzbezugsred1ten und hievon 17.593 ha mit Streubezugs- rechten, sowie 13.888 ha nur mit Weide- r,echten. 37.660 ha sind so\wohl mit Holz- bezugs- als auch mit Weidered1ten bela- Die luge Pefer Hande l -Mazzeffi der Holzwirtschaft in Oberösterreich stet, und mit Nutzungsrechten überhaupt insgesamt 96.123 ha. Diese Nutzungsred1te bedeuten eine sd1were Belastung für -die betrdfenden Waldungen, nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in waJ.dbau- licher Beziehung. Wälder, in denen zufolge Forstgesetz nur unter besonders festgeleg- ten Bedingungen - Sdrntz- und Bann- wälder - genutzt werden darf, umfassen eine Fläche von insgesamt 15.633 ha. über Ebensee, Grünau und Kirchdorf in Richnung Steyr erstreckt, ist die Fichte vorherrschend, untermischt mit Tanne und Lärche. Die Bud1e ist vor allem in den tieferen Lagen stark vertreten. Misch- bestände können bis zu einer Höhe von 1500 m hinaufsteigen. Gelegentlich kommt auch Weißkiefer vor. In manchen Gebie- ten zeigt die Lärche vorzügliche Wuchs- form und Holzbeschaffenheit. Auch für di•eses Gebiet bedeuten die bestehenden Nutz-ungsred1te eine schwere Belastung der Forstwirtschaft, wobei die Streunut- zung besonders ins Gewicht fällt. Von den Mischholzarten müssen vor allem Bergahorn, Ulme, Esche, Mehlbeerbaum, Vogelbeerbaum, Eibe, Grauerle, Grünerle und Krummholzkiefer erwähnt werden. Hier, wie in allen Gebirgslagen, ist die Walderhaltung oberstes Gebot. - An die- ses Gebiet im Norden anschließend liegt der „Nordwestlid1e Alpenrand" mit reich- lid1em Bud,en- und Tannenvorkommen bei vollkommenem Fehlen der Lärche. Die Nordgrenze bildet das Nordende des Zel- ler Sees, das nördliche Ufer ,des Attersees, w,eiter ,geht .9ie über Gmunden nach Sneyr. Es handelt sich um einen verhältnismäßig 2( Bezüglid1 der Standortverhältnisse sind fünf Wuchsbez,irke festgelegt worden: 1. die Alpenzwisd1enzone, südlicher Teil (Kalkhochalpen), 2. Zw,ischenzone, nörd- licher Teil (Kalkvoralpen), 3. der nord- westliche Alpenrand, 4. das Alpenvorland, und 5. das Mühlviertel. - Im südlichen Teil der Alpenzwisd1·enzone handelt es sid1 vor allem um Fid1ten-Tannen-Lär- chen-Buchen Wälder, die Nordgrenze ver- läuft von Bad Ischl, das Tote Gebirge um- fassend, nach Windisd1garsten. Im Misd1- wald sind auch Bergahorn, Esche und Ulme vertreten. Von einem Bestandessd1luß kann in den meis ten Lagen bis zu einer Höhe von 1400 m gesprochen werden. Zahlreid1e' Almen dienen im ganzen Ge- biet dem Weidebetrieb, fast sämtliche Forstverwaltungen der Bundesforste sind mit Servituten belastet. - Aud1 im nörd- engen Streifen, weld1er gegen Osten im- (Jeu.q mer sd1mäler wird. Zwischen Attersee lid1en Teil der Zwischenzone, dessen Nord- und Traunsee sind aiud1 reine Buchenbe- gl'enze sich nördlich des Höllengebirges, stände auf sehr guten Standorten vorherr- 49 IHF WAG I

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