(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954
ten in Steyr beweisen hinlänglich die Schönheit und H a ltbarkeit desGesteins.Auchiminnviertelwurdenfrühergelegentlichsolche Konglomerate gebrochen, doch haben sie keine Bedeutung er- langt, wohl hauptsächlich wegen ihrer dort schlechten Ver- kittung, also geringen Haltbarkeit. Der Baustein des Innviertels (abgesehen von seinem nörd- lichen, ins Granitgebiet reichenden Streifen) ist der Kalktuff. Das in den kalkreichen Schottern strömende Grundwasser hat viel Kalk aufgelöst und setzt ihn dort wieder ab, wo es an den Steilböschungen der Flußufer austritt. Salzach und Inn hatten an ihren „Leiten" fast überall solche alte Kalktuffbrüche, an beiden Ufern, also auch auf der bayrischen Seite. Selten dürfte es eine Landschaft geben, die ein so einheitliches Baugesteins- bild aufweist. Alle die vielen gotischen Kirchen des Innviertels, die meist aus der Zeit von etwa 1480 bis 1520 stammen, sind ganz einheitlich aus dem eigenartigen rauhlöcherigen Stein, der die J ahrhunderte so gut überdauert hat; eine Sehenswürdig- keit für sich sind •die gotischen Friedhofsmauern mit ihren giebeligen Abschlußsteinen, die wir fast bei jeder dieser Kir- chen erhalten finden (Mühlheim, Polling, St. Laurenz, Weng und viele andere); nicht alle Kalktuffe freilich sind boden- ständig, einige kamen aus dem Tirolischen (bei Vorderthiersee) den Inn abwärts. Mittelpunkt dieses ganz einheitlichen Bau- bezirkes war Burghausen. Diese kurze Übersicht möge zeigen, wie reich das Land an schönen und wertvollen Steinvorkommen ist, die meisten von ihnen in schlechthin unerschöpflicher Menge. Die alten Bau - denkmä ler lassen uns in ihrer im vollsten Wortsinne lapidaren Schrift die Geschichte der .Steinverwendung, die Wandlungen des künstlerischen Geschmacks wie des technischen Bedarfs ablesen. Daß unsere Gegenwart mit ihren Großbauten wieder zum edlen und ewigen Baustoff, dem Naturstein, zurückge- funden hat, dafür werden ihr kommende Geschlechter dank- bar sein. SIEINVERARBEIIENDE INDUSIRIE OBERÖSIERREICHS A,if Grundlage eines Mergelvorkommens in der Nähe von Kirchdorf an der Krems wurde im Jahre r887 - als erstes Zementwerk in Oberösterreich - von den Herren Adolf Hojinann und Emil von Dierzer das Portlandzement- werk Kirchdorf gegründet. B ei der raschen Ausweitung des Betriebes reichte der Kirchdo1:fer Mergel bald nicht mehr aus, so daß schon seit Jahrzehnten ein hochwertiger Kalkstein aus den Opponitzer-Schichten ill Micheldorf und allu- vialer Toll aus der Umgebung von Kirchdorf die Rohstoffgrulldlage des Werkes bildet. PORTLAND- CEMENTWERK KIRCHDORF HOFMANN u. COMP. Zentralbüro Linz/Donau, Rudigierstraße 8a Werk : Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich Gründungsjahr 1887 Merge/Jteinbrud'J Gmunden Die Gm u n dner Port l a ndze me n tfab ri k Ha n s Ha t s c h e k verfügt über zwei Steinbrüche. D er Steinbruch in Ebensee weist Kalkstein mit 99% reillem CaCO3 azif. In diesem Bruch werdelljährlich r30.ooo bis r50.ooot abgebaut. Der Kalksteinbruch Ebensee ist vom Werk 16 km weit enifernt; den Transport des gewonnenen Jvlaterials besorgt die Bundesbahn. In Gmunden befindet sich der Mergelsteinbruch ungefähr 600111 vom Werk enifernt und ist mit diesem durch eine Autostrqße verbundell . Das Material ist Kalkmergel mit Zumischzmg von Fe2O3 und SiO2. Jährlich werdell ill diesem Steinbruch 80.000 bis 90.000 t gewonllen. l ll beiden Brüchen is~ Aufladen mittels B agger Ulld gleis- lose Förderung eingerichtet, wobei in Gmunden 2 Koehring- Kipj;er zu je 7t Tragkraft und ill Ebe1Zsee eill Euclid- Kipper mit r3t Tragkraft eingesetzt sind. Bagger und Fahrzmge wurden im Zuge des ERP-Programms und der Marshall-Hilfe angeschajji. Ka!ksteinbrnd, Ebensee I Transport mit Kipper GMUNDNER PORTLANDIEMENTFABRIK HANS HATSCHEK 44 Bis ins 12. Jahrhundert reicht die Geschichte der Per- ger Mühlsteinhauer und damit die Traditioll des Kunstst eillwerkes Fries, Burgholzer & Co ., das im Jahre 1872 protokolliert wurde. Ende des vorigen Jahrhunderts wurde die Erzeugullg von künst- licher. Mü/zlsteinen aus gebrochenem Qparz und Schmirgel neben deren Herstellzmg aus Sandstein azif- genommen. Aus demselben Material erzeugt das Un- ternehmen seit nunmehr 30 Jahren auch den bekannten Edelputz „Pergit". Die Papierindustrie erhält aus Perg künstliche Holzschleiferstei11e, Raffineur-, Kol- lergang- und Hollä11dersteine, für die Eisen- und Stahlindustrie werden seit einigen Jahren mineralisch gebundene Korwzdsclzleifsteine in dell verschiedensten Grij/Jen geliefert. KU NSTSTEI NWERK FRIES, BURGHOLZER & COMP. PERG OBEROSTERREICH
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