(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954

Wasserführung zum Einsatz kommen. Nachdem das öster- reichische Ufer nur beschränkt Platz bietet, liegt das Schwer- gewicht der Baustelleneinrichtung auf dem bayrischen Ufer in der Jochensteiner Flur. Die Verbindung der beiden Ufer ist durch einen Kabelkran und eine Baudienstbrücke geschaffen. Für die Betonherstellung wurden modernste Anlagen errichtet, und auch der gesamte Erdbetrieb wird gleislos mit neuesten Förder- und Transportmitteln bewerkstelligt. Besondere Er- wähnung verdient der Materialtransport zur Baustelle, der zum großen Teil mit Eisenbahnwaggons bis zum Bahnhof Obernzell läuft und von dort mit schweren Straßenrollern zur Baustelle weitergeleitet wird. Das bisher planmäßig abgelaufene Bauprogramm sieht vor, daß bereits im Herbst dieses Jahres die Schiffahrt aus dem Fluß in die Südschleuse umgeleitet wird, und im Frühjahr 1955 mit Errichtung des Teilstaues die Inbetriebnahme von 3 Maschinen- sätzen erfolgen kann. Im Jahre 1956 ist vorgesehen, den Stau auf volle Höhe zu steigern und die Maschinen 4 und 5 in Betrieb zu nehmen. Anschließend daran ist bis zum Ende des Jahres 1957 beabsichtigt, das Unterwasser der Staustufe ein- zutiefen, und damit die Leistung des Werkes auf ein Optimum zu bringen. Als wesentliche Daten des Hauptbauwerkes seien genannt: Wehr: 6 Öffnungen mit einer Lichtweite von 24 m, Ver- schlußhöhe 12 m, bestehend aus Unterstütz und oberem Haken- schütz mit ferngesteuertem elektrischem Antrieb. Kraftwerk: 5 Kaplanturbinen, Schluckfähigkeit je 350 m 3 /sec. bei 9,60 m Fallhöhe, 7,4 m Laufrad-Durchmesser, Drehzahl 65,2 U /min., Leistung 39.000 PS; 5 Drehstromgene- ratoren für 35.000 kVA, Leistungsfaktor 0,8, Spannung 9000 Volt; Gesamtleistung: brutto 960 Mill. kWh, davon 46 °/ 0 Winteranteil. Schleusen: 2 Schleusenkammern von je 24 m Breite und 230 m Nutzlänge, größte Spiegeldifferenz 12,5 m. Dipl.-Ing. Frh. Lo effe lho l z v. Colberg Kraftwerks- und Schleusen- baugrube mit den Maschinen 1 und 2 im Vordergrund sowie den Kammermauern der Siid- und Nordschleuse und den nördlich davon in Errichtung befindlichen Betriebsgeb_äuden nebst Montagekranen Blick auf die durchströmten Wehrfelder r und 2 sowie Baugrube 11, in der die Wehr- felder und Wehrpfeiler 3 und 1- errichtet werden. Im Hillter- grwzd die große Schleusen- und Kraftwerksbaugrube 35

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