(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954

Ansicht des Kraftwerkes nach Fertigstellung (Modellmontage) kann. Die mit emer Staustufe unvermeidlich verbundenen Schleusungszeiten werden durch die nach modernsten Gesichts- punkten errichtete Schleusenanlage auf ein vertretbares Maß reduziert ; die beiden nördlich des Kraftwerkes liegenden Schleusenkammern sind so dimensioniert, daß sie größte Schleppzüge ungeteilt aufnehmen können mit einer Verkehrs- kapazität, die zweimal so groß ist wie die Tonnage, die gegen- wärtig als Spitzenaufkommen der internationalen Donauschiff- fahrt in dieser Strecke bekannt ist. Die Staustufe stellt somit einen wertvollen Beitrag zum Ausbau der Großschiffahrtsstraße Rhein-Main-Donau dar, die dem wirtschaftlichen Aufschwung aller Länder Mitteleuropas dienen will und Österreich noch enger mit dem westlichen Wirtschaftsgebiet verbinden soll. Die Baua rbeiten werden gegenwärtig mit größter Intensität durchgeführt, wozu allein beim Hauptbauwerk rund 1700 Ar- beiter und Angestellte tätig sind . Des weiteren arbeiten zur Zeit '34 etwa 600 Mann im Stauraum, dessen Ausbau aber erst im Sommer dieses Jahres voll anlaufen wird. Berücksichtigt man zudem noch den Arbeitsanfall, der sich für die Zubringer- industrien ergibt, so ist festzustellen, daß mit diesemBauvorhaben eine hohe Zahl von Arbeitskräften Brot und Arbeit gefunden hat. Dies ist insofern von besonderer Bedeutung, als das Gebiet um Jochenstein wirtschaftlich als Notstandsgebiet angesehen werden muß. Für die Bauausführung ist die Forderung der ununter- brochenen Aufrechterhaltung der Schiffahrt ebenso wie das Ziel einer möglichst kurzen, zinsensparenden Bauzeit be- stimmend geworden. Bei den unter diesen Gesichtspunkten eingeplanten Bauabschnitten finden neben den üblichen Fange- dämmen zur Umschließung der Baugruben Kreiszellen Ver- wendung, die auf den Fels des Flußbettes aufgesetzt werden und hier erstmals in einem stark strömenden Flusse mit großer

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