(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954
österreichischen Trachtenerneuerung auch reichlich Früchte und Anerkennung gefunden. So wurde u. a. die Ausrichtung des Ersten Internationalen Kongresses für Trachtenerneuerung der Volkskunde-Abteilung des Oberösterreichischen Landes- museums in Linz übertragen. Dieser Kongreß in Passau vom 26. bis zum 31. August 1952 wurde zu einem Markstein der Erneuerungsbewegung in Osterreich, Deutschland und Schweiz. Und wie wird nun die erneuerte Tracht verbreitet? Als erstes wurde 1946 eine Trachtenberatungsstelle an der Volks- kundeabteilung des oberösterreichischen Landesmuseums ge- schaffen. Diese Beratungsstelle wurde später von der oberöster- reichischen Landwirtschaftskammer immer mehr in Anspruch genommen . Das Fortbildungsreferat der Kammer baute Trach- tenkunde und -pflege in sämtliche Kurse für die Bauerntöchter und Jungbäurinnen ein . Höhepunkt eines solchen Kurses ist j eweils die Vorführung der erneuer ten Trachten durch die Mädchen, manchmal auch die Burschen einer Gemeinde. Wenn dann festgestellt wird - und diese Feststellung bleibt nie aus-, daß a lle diese Menschen, meist bäuerlicher Herkunft, die da über den Laufsteg schreiten, in der Tracht besser aus- sehen a ls in der unadäquaten „Eleganz" quasi modischer Kleidung, ist erreicht, wozu eben nur die lebendigen Beispiele hinreißen können. Diese Arbeit wird durch weitere Faktoren entscheidend unterstützt. Einmal durch das „Heimatwerk", das als Verkaufs- stelle für Tracht, Hausrat und gediegenen Heimbedarf haupt- sächlich der Bereitstellung vorbildlicher Stoffe und muster- gültiger Trachten dient. Dann durch das große, von Lan- ~ HERREN UND DAMEN D u.. 1- :J I ~ w .....J I u V) .....J <( z l9 (],JJ.anz (}3ittneF- H ur MACHER BAD ISCHL AM AU BUCKPLATZ 1 u. 3 EN GROS EN DE TA IL Größte Aus w a h I in Jagd-, Trachlen-, Spor!- und Modehüten . Spezialität : Federleichte, wasserdichte Velours und Loden-Hüte deshauptmann Dr. Gleißner angeregte und geförderte Unter- nehmen, die Musikkapellen des Landes a n Stelle ihrer häufig unpassenden Phantasieuniform in eine bodenständige Tracht zu kleiden. Dadurch wird eine dem Trachten- und Heimat- gedanken günstige Atmosphäre im Lande geschaffen. Etwa ein ha lbes hundert Kapellen Oberösterreichs wurde bereits im Zuge dieser Aktion nach den Vorschlägen der Volkskunde- Abteilung eingekleidet. Die Arbeit an der Erneuerung geht unentwegt weiter. Man ist sich bewußt, daß trotz der großen Erfolge und weiten Streuung ·der erneuerten Tracht das Ziel „Das Land in Tracht" noch lange nicht erreicht ist. Es ist ein gigantischer Kampf, der da zwischen den Überlieferungskräften und den sogenannten Fortschrittsmächten ausgefochten wird. Daß er nur mit dem Fortschritt gewonnen werden kann, war von An- fang an das Programm der Erneuerung und verbürgte ihre bisherigen Erfolge. Schon hat sich die lederne Bundhose zur Männertracht unter der jüngeren Generation fast a llgemein du rchgesetzt, ebenso der einfarbige olivgrüne Rock, der schon vielfach stat t des graugrünen getragen wird. Bei den Frauentrachten aber ist es der schönste Erfolg, daß kitschige Dirndl nicht mehr ge-· fragt sind . So darf man wohl mit Freude und Zuversicht von einem Trachtenfrühling in Oberösterreich sprechen. Schon verschüttet Geglaubtes ist wieder aufgeblüht. Diese Blüte aber verspricht köstliche Frucht: sie verbürgt das erneuerungsfähige Leben der Volkskultur Oberös terreichs. b D. .5)eimafroerf Ver k aufs - und Beratungsst e ll e für LINZ TRACHT HAUSRAT HEIMGESTALTUNG MOZARTSTRASSE 22 HANDELSKAMMERGEBÄUDE <...L<...L<...L<...L0iu0iu<...L<...L<...L<...L<...L<...L <...L<...L<...L<...L <...L<...L<...L<...L<...L<...L <...L0iu<...L0iu<...L<...L<...L<...L<...Lc..Jiu 28
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