(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 1/2, 1954

an Höhe. \!\Tenn wir di e oberste Zunge des Gletschers bei der Randkluft erreichen, lassen wir die Ski zurück und steigen zum Gipfelkreuz empor. Im a bendlichen Sonnenglast breitet sich die Gletscherwelt der Hohen Tauern, unzählige Erinnerungen an unvergeßliche Fahrten verschönern diese Gipfelstunde. Bald si nd wir wieder bei den Brettern, ungestüm springen wir in den Steilhang und ziehen unsere engen Schwünge spielend durch den weichen Firn. Hinter uns versuchen mächtige Schnee- kugeln einen Wettlauf auszutragen, doch wir sind schneller, und in erlösendem Schuß gewinnen wir den sanften Gletscher. Jeder Bergsteiger, der den Sommerski je gefahren hat, kann ihn nie mehr entbehren , er bleibt sein ständiger Begleiter bei hoch- a lpinen Fahrten. Besonders in dem oft sehr tiefen Sommerfirn ist er dem Normalski weit überlegen, und über steilste Rinnen und H änge, d ie kein Normalski mehr befahren kann, zieht der Sommerski leicht seine Schwünge. Viel länger kann man mit ihm die Gipfe lschau genießen und die großartige Welt da oben erschöpfend auskosten. Wie lacht aber erst das Herz des glück- lichen Fahrers, wenn er in berauschender Gletscherfahrt an Fußgängern vorbeischießt, die im weichen Firn bis zu den Waden einsinken und stundenlange Gletscherabstiege mühe- voll bewältigen müssen! Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages sehen uns schon hoch oben am Gletscher. Wir schreiten Das ist sie, die Welt des Sommerskiläufers, die immer wieder die Freunde des Kurzskis in ihren B ann zieht. Blick von der Gablonzer Hütte zum Dachstein. Photo Archiv Landesfremdenverkehrsamt

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