(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 1. Jahrgang, Heft 4, 1951
dluYiuluntJ .. FUR SKILAUF UND WINTERBERGSTEIGEN KARL TEXL Wichtiger als der Ski ist der Schuh ! Schlecht passende, undidne und damit unge- eignete Schuh e können die Ursad1e ernster Er- frierungsersd1einu ngen sein. Dabei muß der Skisdrnh noch lange kein Modellschuh sein , sondern ein fester Sdrnh mit geraden Kan- ten. Ob hiczu Rindsleder oder Waterproof verwendet w ird, ist eine Kostenfrage. Ob er doppelt gesdrn ürt se in muß und einen Wulst aus Schwammgummi oder eine Sdlwamm- gummipolsterung hat, ist eine weitere Ko- stenfrage. Ob Normalsohle mit Absatz oder leid1te Keilsohle ohne Absatz, ist eine Frage der Verwendung. Der sd1were klobige Keil- sdrnh ist bereits wieder versd1wunden, da dieser Sdluh selbst für einen reinen Abfahrts- lauf zu schwe r ist. Für den Skitouristen genügt ein Skischuh mit leid1tem Keil, im Gelenk verstärkter Normalsohle mit niederem Absatz . Audl der heute am meisten getragene Keilsdrnh mit einer Sohlen ebene ist sehr zweckmäßig; für alle Skischuhe aber 1st Profilgummisohle selbstverständlid, . Für sdlwere Skitouren eig- nen sidl unter Umständen Skisdluhe mit einem Randbesch lag besonders, aber unbedingt mit Gummi ausgelegt, damit die Bildung von Sdlneestöckeln verhindert wird. Bezüglidl der Gelenksriemen sei gesagt, daß ein gut passen- der Sdrnh aud1 o hn e Ge lenksriemen sitzen muß. Es gilt zu diesem Thema zu sagen, <laß nid1t jeder als Skischuh beze!drnete Sdrnh sid1 als solcher braud,bar erweist; aud1 nidlt jeder, der Sdrnhe fert igt, kann zufrieden- stellende Skischuhe mad1en. Einen absolut wasserdichten Schuh gibt es kaum. Er kann aber durd1 entspred1ende Behandlung mit Konserv ierungsmitteln so nässeabstoßend ge- madlt werden, daß man von wasserdidlt spre- chen kann . Zum Skischuh trägt man unbe- dingt zwei Paar Sdlafwo ll socken ; Seiden- strümpfe im Skisdrnh si nd nidlt angebrad1t. Außerdem ist das Einfetten vo n Sdleuerstel- len (Fersenrand und Zehenballen) mit Sali zy l- oder Hirsdlta lg sehr vorteilhaft. Wer Fuß- lappen aus dünnem Molino verträgt, wird sidl viel angenehmer gehen . Ob man zum Skilauf eine lange oder kurze Hose anzieht, 1st Geschmad,ssache. Für Hodlwinterfahrten und Abfahrten 111 Seilbahngebieten 1st die Keil hose Trumpf, die einigermaßen durch die Erfindung der Bundregelung audl bequemer geworden ist. Für Skihodltouren wird vielfach zur Knicker oder Pumphose gegriffen , die insbesonders im Spätwinter all erle i Vorteile hat. Für Ski- hosen ist das geeigneste Material Wollcord, Trikotloden und Loden sowie Cord der glat- in den besten Fachgeschäften erhältlich ten Oberfläche wegen. Nyloncorde sind der letzte Schrei, sie sind aber aud, nidlt besser. Die W e t t e r- u n d W i n d s c h u t z- k I e i d u n g kann aus Segel, Ballonstoff oder Nylongeweben sein. Wetter- und Windsdl utz aus durchsid1tiger Platte, Folie oder Gummi- stoffen ist unbrau chbar, da er lufrnndurdl- lässig ist. Zur kurzen Hose sind didlte feste Wo ll stutzen nötig und tunlichst Segelgama- schen. Die Oberkörperbekleidung 1st der Mode unterlegen; zweckmäßig ist alles, was leicht, warm und winddid1t ist. Am besten eignen sidl Wo ll- oder Flanellhemd, fester Pullover ode r Strid,weste und Windbluse, Windjacke oder Anorak mit Kapuze als abso- luter Windsd1utz. Anstatt Pullover oder Strid,weste trägt man auch un gefütterte Lodenjoppen oder Co rdrödd. Eine Skikappe mit Ohrensdrntz und großem Sdlirm ist zwedmläßiger als ein Hut, nur darf sie nid1t zu dick gefüttert sein. Anstatt Handsdrnhen, die nur gefällig aus- sehen, trägt man gefü teerte Segel- oder Leder- fäustlinge oder Wollfäustlinge. Überfäustl aus Gummi geben zwar anfangs Wärme, begünst i- gen aber bei Nässe Erfrierungen. Daß man unbedingt zwei Paar Fäustlinge mit haben so ll , wird meist erst zu spät begriffen. Ein Universalstück ist ein ziemlich großes Hals- tudl, das für alle mög lidlen Zwecke, w ie Son- nensdlutz, Wind- und Wärmesdrntz usw., Ver- wendung finden kann. Für den Winterbergsteiger ist die Wetter- und Kä ltesdrntzbek leidung das Widltigste. Als Berghose verwende man tunlidlst keinen Sdrnürlsamt, son dern guten Walliserloden oder festen Sd1afwo llcord, ebenso für Jacke oder Rock. Für Biwaks ist unbedingt der Zdarskysack und nicht zu letzt ein Kocher, möglidlst ein Benzinkodler, mitzunehmen. Segelhüllen als Kältesdrntz über die Sdluhe 53
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