(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 1. Jahrgang, Heft 4, 1951

vor, wie zu jenem fast lebensgroßen, im Jahre 1946 gemal- ten Porträt einer Frau aus der Batschka, das gleichsam zu einem Denkmal der ungeheuren Flüchtlingstragödie wird . Äber auch der Tanz der Siebenbürger bietet der Künstlerin einen neuen Darstellungsvorwurf, der durch das viele Weiß und Rot der Trad1t zu ein~r ungewöhnlichen Ausheilung ihrer Farben führt. Vielleid1t hat neben der Darstellung der bäu erlichen \Xidt kein Thema die Künstlerin innerlid1 so beschäftigt wie das Bild von Mutter und Kind. Vom Beginn ihrer Schaffensze it bis zur unmittelbaren Gegenwart reicht die Reihe der Darstellungen, die in immer neuen Varianten di e junge Frau mit ihrem Kinde am Schoß oder in den Armen g' bt. In diesen Bildern wird das klare und zugleich zarte Erleben, das naturhafte Empfinden und die schlid1te Menschlichkeit der Künstlerin besonders offenbar. Das vegetative Ruhen des Kindes - das prachtvolle Blätter auch ohne die Mutter schildern - und das sorgende Neigen des Mutterhauptes - wie findet die Künstlerin für das mensch- lichste aller Themen immer neue Akzente des Körperlichen und des Seelischen! Auch hier wandelt sid1 die Gruppe mit individuellen Zügen .im Laufe der Jahre zu wirklichkeits- Ackernder. Die Landschaft war für Vilma Eckl immer nur räum- entrückteren Kompositionen von igeradezu feie rlicher Ruhe . lieber R ahmen um die Figuren, denn die Wiesen und Ob schwarze oder farbige Kreiden die Körper von Mutt er Felder traten nur fragmentarisch in Erscheinung. In den und Kind in rhythmischer Geschlossenheit zusammenbin- letzten Jahren aber wurde die Landschaft für die Künstlerin den, über jeder Gruppe leuchtet verhalten, in seiner Ver- zum selbständigen malerischen Problem. Durch viele Jahre haltenheit aber um so ergreifender der go ldene Sd1ein der sc.h.ien sie ihr zu unbewegt , i-hr aktives Naturell , ganz von 1v'lütterlichkeit. der bewegt en Figur gefangen , sah in der Landschaft keine Lipi zzaner-Fohlen . 1?

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2