(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 1. Jahrgang, 1951 , Heft 2

Q eh /üt ~ich unJ~u /üt midi! Bisdwf-Koadjutnr Dr, Zauner bei der Eimveihung des neuen Gebäudes clei7J. -o-:-rilä~ei7nittlung. ( Von links nädi red1ts: Vzzekanzll'r a. r5. Ing. Sdwmy, Landeshaupfmarm Dr. Gleiflner, Vizepräsident Dusdier, . Direktor Dr. Linecker.) A;ls der aus dem Bauernstand hervorgegangene Bischof– Koadjutor Dr. Zauner vor eineinhalb Jahren dem neuen Genossenschaftsheim der 0.-0. Warenvermittlung in Linz den kird1lichen Segen gaib, führte er in seiner Ansprache unter anderem aus: ,,Gern bin ich dem Wunsche, die Weihe des neuen Heimes der 0.-0. Warenvermittlung vorzuneh– men; nachgekommen; denn ich weiß aus eigener Erfahrung, welche Arbeit die Werte schafft, die in diesem Hause ver– waltet werden. Ein Gutteil der Heimat arbeitet mit den Händen an dies-en Werten. Als Bischof-Koadjutor rechne ich es mir zur Ehre an, daß ich selbst daran mitgearbeitet habe. Ich weiß, ,daß ein Gutteil des Wohles und Segens unseres Volkes bestimmt wird von den Werten, die durch die Warenvermittlung gehen. Sie kommen allen zugute, sie kommen in die Städte und aufs Land." Landeshauptmann Dr. Gleißner sagte damals: ,,Ich freu e mich als Landeshauptmann über die Entwicklung _der 0.-0. Warenvermittlung, weil ich fest überzeugt bin, daß die Entwicklung des Genossenschaftswesens wesentlid1 zur wirtschaftlichen Beruhigung und zur wirtschaftlichen Ge– rechtigkeit beiträgt. Das Genossenschaftswesen, richtig ge– führt, soll beiden dienen, dem Landrwirt und dem Kon– sumenten, und zwar daidurd1, daß es sprunghafte Verände– rungen der Wirtschaftslage verme•idet und zur Stabilisie– rung der Preise beiträgt." Der Generalanwalt für das landwirtschaftliche Genos– senschaftswes-en Osterreichs, Vizekanzler a. D. Ing. Schumy, führte in s-einer Rede aus: ,,Dieses Haus ist ein Symbol des Leistungsgedankens, der den Genossenschaften zugrunde– liegt, und der ihnen erst den höheren Wert verleiht. Ich glaube, -daß das Haus die Entwicklung des oberösterreichi– schen Warenverkehrs im günstigen Sinne beeinflussen wird und der Leistungsgedanke und der Selbsthilfegedanke auch hier ein angemessenes, zweckentsprechendes Heim gefun– den haben." Seit dem Tage der Hauseinweihung haben die ober– österreichischen Lagerhausgenossenschaften nicht nur einen weiteren Aufstieg genommen, ihren Umsatz vermehrt und ihren Mitgliederstand von 44.000 auf insgesamt 55.000 er– höht, sondern von diesem Genossenschaftsheim strahlt auch der richtige Genossensd1aftsgeist und die ideale Gesinnung aus, die jede Gemeinschaftsarbeit befruchtet und beflügelt und erst die Voraussetzung für die materielleri Erfolge bil– det. Die genossenschaftliche Solidarität der in den Lager– hausgenossenschaften vereiBigten Bauern kam auch bei der letzten Generalversammlung der 0.-0. Warenvermittlung am 25. April 1951 zum Ausdruck, die einstimmig beschlos– sen hat, als Soforthilfo für die brandgeschädigten Einrwoh– ner des Bauernmarktes Schenkenfelden Sachlieferungen (Futtermittel, Saatgut, Baustoffe usw.) im Werte von S 6000.- zu spenden. Die anwesenden Vertret•er der 33 Lagerhausgenoss-enschaften haben zugesagt, ebenfalls land– wirtschaftliche Bedarfsartikel für den he•imgesuchten Markt zur Verfügung zu stellen. Richtige Genossensd1aftsarbeit ist Hilfe für die Schwa– chen und Bedürftigen und damit gleichzeitig ein Christen– tum der Tat. Die oberösterreiiliische Bauerntochter Anna Lechner hat den Sinn der landwirtschaftlichen Genossen– schaften mit folgenden Worten gedeutet: Ich für Did1, Du für mich, keiner nur für sich. Hände reichen, stets vergleichen, · dadurch mehr erreichen. Das Genossensd1aft:;haus der 0.-0. Warenvermittlung in Linz 59

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