(Kulturzeitschrift) Oberdonau, 1. Jahrgang, Dezember 1941 - Februar 1942, Heft 5
Das Bild der Mütter EINE WEIHNÄCHTLICHE BETRÄCHTUNG ZUR KUNST IN OBERDONXU Wir sehen heute in den vielen Marienstatuen, allein oder mit dem Kinde, das Urbild der deutschen Frau und der lieben, deutschen Mutter, wie sie eben dem deutschen Menschen schon immer in diesem Lunde entgegentrat und auch heute entgegentritt. Wie jede echte Kunst zeitlos ist und nur dadurch ihre Größe beweist, so sind daher auch für uns diese Schöpfungen zweifellos mit keinerlei konsessionellen Einschränkungen verbunden. Der Nationalsozialis¬ mus hat auch hier die Wege zu einer neuen und klareren Möglichkeit künstlerischer Wertung und Schau eröffnet. Der Hauptschriftleiter Erdteiles ging. Scheut euch nicht, wenn dieser Frauen Jiemals kehrt der Mensch tiefer in sich, als wenn er Zäupter Kronen haben, ob Zimmelskönigin in ver¬ mit dem Tode du auf du steht. Es erscheint unglaub¬ gangenen Jahrhunderten oder Königin unseres Zer¬ bar, aber niemand lebt in größerer Besinnung als der zens, heute wie damals tragen unsere Frauen still die Soldat. In tausend Nachtwachen lernt nicht nur sein unsichtbare Krone ihrer Mütterlichkeit. Sie, wie ihr Ohr horchen in die Nacht, sein Auge lernt auch sehen unter dem Zelm, setzen ihr Leben ein für den Bestand nicht nur ins Vorfeld. Und manche Zeimkehr von des Dolkes. Krone und Zelm, beide Spmbol, neu und einem Spähgang ist wie eine Zeimkehr aus dem eige¬ nen Zerzen. So bekommen unsere Soldaten einen an¬ uralt, mögen sie es bleiben unserem Volke; sie wie ihr deren Blick, sind aufgewacht zu einer Wachheit, die sie bleiben im heimlichen Adel von Krone und Zelm! nie kannten in ihrem Leben vorher, solange es noch im wohlgeordneten Gleise der Geborgenheit verlief. Diese Wachen, die anders hörend und sehend gewor¬ den sind, sie spähen auch nach Jahren noch mit dem verantwortungsvollen Blick hinaus, sie sind die Front¬ kampfer, die immer noch auf der Wache stehen für ihr Dolk und niemals entlassen werden. Uun erzieht uns der Krieg neue solche — — besonders in Rußland Renschen. Und mag es auch den Anschein haben, als gehöre all unsere Kraft dem Kampfe allein, so ist es doch bei uns Deutschen so, daß es keinen Dienst für das Reich gibt, ohne daß wir nicht auch dem inneren Reiche dienten, das ja seinen hellsten Glanz erhält aus unserem tiefsten deutschen, unserem inneren Wesen. Diesen Menschen vor allem, und sie müssen nicht nur als Soldaten an der Front sein, will ich das Zeiligste zeigen, denn die Zeit der langen Nächte war unserem Volke seit je eine Zeit der Besinnung und des Ganges zu seinen Quellen, das Zeiligste was wir haben, ohne das kein Reich leben kann: das Bildder Mütter. Und ich will weit zurückgehen und daran weisen, wie tief unsere Ziebe ist und wie, hat uns auch vielgestal¬ tige Auffassung in den Zeitläuften geleitet, doch zuletzt immer das verklärte Bild bleibt: die Frau mit dem Das Bild, das uns ja Zeimat Rind auf dem Arme. ist und Weihnacht und Zeimgedenken und Frieden, das denken, wenn wir von Deutsch¬ Bild, an das wir auch land sprechen und ihmferne sind, das Bild des ewigen Lebens, Spmbol durch die Jahrtausende und zugleich Wirklichkeit, warmes, zartes Leben, Bild des Abend¬ landes, über das wir unseren Schild halten, wie in : Frauenbild aus der heroischen Zeit der Nordwaldrodung Das Freistädter Raum, um 1260 / Lichtbild Dr. Gustav Gugenbauer allen Kämpfen, wo es um Sein und Nichtsein unseres 5
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