(Kulturzeitschrift) Oberdonau, 1. Jahrgang, Dezember 1941 - Februar 1942, Heft 5

□ VIEK GEDICHTE VON LINUIS KEFER IM HERBST NACHTS Heim in das Ewige kehren die Cage. Atmende Seele der Welt, Und wie Vögel, trunken von Flug und ferne aller Schicksale Herkunft und Heimkehr, zur Erde drängen, unter Herbststernen steh' ich so zum Herzen hinab und kalt wieder ziehen die Geister des Lebens, die heiligen treuen wehet der Schauer der Nacht mich an. Und meine Frage ist stumm Sehnsuchtsbewahrer und ist keine. Nur Du schreitest stiller. Und über die Krume Unendlicher oben verklärter Acke kann denn ein irdisches Herz setzest den Fuß. Auf den Wiesen gehest noch leben auf diesem Sterne, im freundlichen Licht wo du es anrührst, wie der reiferen Sonne. Und das Schweigen meines? ist groß; selbst im ausgesprochenen Wort noch ZWISCHENREICH Und wir lauschen, gleich Kindern, nach unserer fernen, inneren Herkunft. Unabwendbar, Und stoßen das Laub leicht mit den Füßen wie am sinkenden Cag das dichtgefallene, rote der Buchen, das Auge des Abends und laben am Rauschen uns, Glückliche, schon Abschied und Ende verrät, wieder. und den Fluten der Nacht den lautlos gewaltigen Keine Cräne steiget herauf in das Aug. keiner entrinnt, Nahe sind Liebe und Cod. so in der seltsam Und wir trinken den Wein, den goldenen, dunkelnden Seele himmlischer Heiterkeit, mit der Wehmut Schwere trifft mich der großen dunkel gewürzt, und loben Trauer des Himmels den Herbst. unbegreiflicher Flügelschlag auch. LEISE ZU SPRECHEN Zur Erde stürz' ich. Siehst du das Eis an den Scheiben? Das Eis des Winters, Der Frost geht über die Welt. mit blutenden Händen, Willst du mir auch nahe bleiben, reiß ich es auf, wenn die kühle Flocke bald fällt? daß mich die knospende Blume errette! Dann laß uns im Dämmern gehen Aber von oben So leise ist unser Critt, fühl' ich die Flamme ur die weißen Sterne wehen jäh mich ergreifen, und die Träume gehen mit. die mich ins Grenzenlose hinträgt Unten wie oben Hast du Musik im Ohre? Kennst du das Instrument? sind wir zu Hause, Schon öffnen sich alle Tore aber die Heimat vor dem Feuer, das in uns brennt. bleibt uns der Traum 25 *

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2