(Kulturzeitschrift) Oberdonau, 1. Jahrgang, Feber-März 1941, Heft 1
des Ausbaues der Betriebe sowie der Großbauvorhaben werden allerdings in en nächsten Jahren noch umfangreicht geldliche Hilfsmaßnahmen in Form vor Krediten und Reichszuschüssen in An spruch genommen werden müssen 5. Der Ausbau der Hauptstrecken des Schienen verkehrs ist zum Teil in Gange, zum Teil geplant. Von wesenl¬ icher Bedeutung wird das Achsenkreuz der Strecken der Reichsautobah¬ nen sein, deren Verkehrsrichtungen sich den vorerwähnlen Hauptkraftlinien der Wirtschaft anpassen. Der im Bau befind¬ liche Großhafen Linz wird sie¬ ben Becken aufweisen, dazu Lager¬ häuser aller Arl. 6. Für die Sanierung der Fremden¬ verkehrsunternehmen zur Er¬ schließung der Naturschön¬ eiten des Gaues sind für die Zei ach Beendigung des Krieges umfassende aßnahmen vorgesehen. Zu diesen Wirtschaftsaufgaben, die sich ach dem Umbruch im Zuge des allge meinen Wirtschaftsaufschwunges ergeben haben, wurden dem Gau Oberdonau nach dem Willen des Führers und den Plänen der Reichs egierung zusätzlich gewal¬ lige Aufträge erteilt, z. B. Ausbau der Steyr-Werke zu einem der leistungs ähigsten Kraftwagen- Waffen- und Ku¬ gellager-Werke des Reiches und der Neu¬ aufbau von sechs industriel len Großunternehmen, welche ir den Wirtschaftsplan des Großdeutschen Reiches eingegliedert sind. Damit hat die Wirtschaft des Gaues Oberdonau Reichsaufgaben erhal¬ len und die Erzeugnisse dieser neuen Betriebe werden der gesamten deutschen Wirtschaft zugute kommen. Die Papierindustrie und die holzverarbei¬ ende Industrie ist so bedeutend, daß diese auch nach internationalen Ma߬ stäben gemessen werden können. Nach dem Ausbau der Vierjahresplan-Betriebe wird Oberdonau die größte Eisenhütte zwei große Stahl- und Walzwerke, dic größte Zellwollefabrik der Welt und einige neue große Chemiewerke besitzen. Der Anfangist getan, doch der größte Teil der Arbeit liegt noch voruns! Wir werden es schaf¬ fen. Der Leistungswille allein aber ge nügt nicht, da für die Erfüllung einige besonders großer und umfassender, wirl schaftlich höchst bedeutsamer Aufgaben die nötigen neuen Voraussetzungen ers erstellt werden müssen Oberdonau braucht Menschen viel mehr Menschenals bisher Die Einwohnerzahl von Linz ist z. B eit dem Umbruch von 109.000 auf 170.000 angewachsen und wird in einigen Jahren 300.000 erreicht haben. Uberaus stark wvar auch der Bevölkerungszuwachs de städle Steyr und Wels sowie des Gebie les von Vöcklabruck und Gmunden, we überall neue Industriezentren empor vachsen. Po aber neue Menschenmasser well zur Arbeit herangezogen den müssen, ist der Bau Vol Vohnungen die ersie Voraus etzung. Besonders in der Stadt Linz verden nach dem Willen des Führers ge waltige Bauten erstehen. Die Nibelun zenbrücke wird in nächster Zeit fer iggestellt sein, die Siedlungsbauten de 1 ührerstiftung“ der großen Indu¬ triewerke und der Stadtgemeinde wer¬ den dieser Stadt ein völlig neues Gepräge eben. n der Gauhauptstadt fehlen jedoch der¬ zeit nicht weniger als 12.000 Wohnungen Ende 1941 werden es infolge der laufen¬ den Zuwanderung 17.000 sein. Das für die bisherigen Verhältnisse der Stadl ge waltige Wohnungsbauprogramm von 3000 Wohnungen jährlich reicht be weitem nicht aus, um den allerdringend¬ sten Bedarf zu decken. Nach vorsichtiger Berechnungen werden in Linz in der nächsten acht bis zehn Jahren rund 45.000 Wohnungen gebaut werden müs¬ sen. Gegenwärtig sind trotz der umfang reichen Barackenunterkünfte für rund 0.000 Menschen nicht einmal die Unler ünfte vorhanden, um die zusätzlich not vendigen Bauarbeitermassen unterzubrin gen. Fast 30.000 Ausländer, bezw Angehörige von 17 nichtdeut schen Nationen, arbeiten derzeit in Oberdonau, die Kriegsgefangenen nich eingerechnel. Daraus ergibt sich für der Gau die Nolwendigkeit der Heim kehr der derzeit im Altreiel beschäftiglen und hier ansäs sigen Arbeitskräfte, ja sogal loch zusätzlich deutsche Men¬ chen aus anderen Gebieten heranzu ziehen. Die Ansiedlung von 7000 Süd irolern war der erste Schritt auf die¬ sem Wege, die Ansiedlung von 3000 bu chenlanddeutschen Familien eine Aufgabe des Jahres 1941 — wire der zweite sein. Auch hier vereinigen sich alle Schwierigkeiten im Wohnungs problem und es ist zu hoffen, daß dic Reichsregierung in nächster Zeit imfassende und durchgreifende Son¬ dermaßnahmen trifft, um auf den Gebiele des Wohnungsbaues durch Stel¬ lung von Arbeitskräften, Bau-Rohstoffen ind geldliche Maßnahmen Abhilfe und ein entsprechendes Gegengewicht gegen die drohende fremdvöl kische Unterwanderung 1 chaffen. Für die zivile Wirtschaft wird auch die bereits erwähnle großzügige Rationalisierungsaktion, welche sich allerdings erst nach Beendigung des Krieges auswirken kann, von allergrößter Bedeutung sein. Eine der wichtigsten Aufgaben der Wirt¬ schaftslenkung besteht darin, die ge¬ sunde agrarische Basis des Gaues zu erhallen. Oberdonau war nach den Worten des Gauleiters ein Bauernland, ist ein Bauernland und soll ein Bauernland bleiben. Dies trotz allen Industriewachstums in den Städten, denn ohne Erhaltung des Bau¬ ernstandes würde alle wirl¬ schaftliche Aufbauarbeit um¬ sonst gewesen sein. Die Fülle der Aufgaben, die in den näch sten Jahren von der Wirtschaft Ober¬ donaus bewältigt werden muß, ist über groß. Der unerschütterliche Glaube ar die Lebenskraft unseres Vol¬ kes und an den Genius unseres Führers wird uns jedoch die Kraf geben, alle Widerstände und Schwierig keiten zu überwinden und ein Aufbau werk zu schaffen, das des Heimatgaues les Führers würdig ist FREMDENVERKEHR Aulgaben des Fhemdenvenkerors Von Franz Weirelbaumer, Landrat und stellvertretender Leiter des Landes¬ 2 Oberdonau Fremdenverkehrsverbandes Salzburg Heule Fremdenverkehr ist Dienstam Volke. Nicht immer war das so. Es würde den Rahmen dieser Zeilen sprengen, wollte man diese Tal¬ ache näher erörtern und etwa schildern, was man sich früher in gewissen Kreisen inter Fremndenverkehr vorstellte und wer ich früher überhaupt ausschließlich be¬ rechtigt fühlte, an den mehr oder minder gepflegten Einrichtungen des Fremden¬ erkehrs Anteil zu haben, bezw. diese zu beanspruchen Wir haben „sie“ ja noch zu gut, wenn auch nicht liebevoll, in Erinnerung und brauchen nur — um ein kleines Beispie aus unserein schönen Heimatlande an¬ zuführen etwa an den einstmaligen „Kurbetrieb“ in Ischl oder Unterach zu lenken. 59
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