(Kulturzeitschrift) Oberdonau, 1. Jahrgang, Feber-März 1941, Heft 1

Men Spaichr oie vagrei GAULEITER U. REICHSSTATTHALTER EIGRUBER: „Die Partei ist für alle da und besonders für jene, die die größten Opfer bringen!“ „Es gibt in Deutschland nur eine Weltanschauung und jeder Nationalsozia list muß bedenken, daß der Führungs anspruch der Partei gleichzeitig immer auch der Beweis für die größte Leistung sein muß!“ STELLVERTRETENDER GAULEITER O P DENHOFF: „Es darf nichts geben, worum sich die Partei nicht kümmert!“ „Bei allen Leistungen dürfen wir nie ver¬ gessen, daß jede Ernte zu neuer Saat verpflichtet.“ NSV.: Gesamteinnahmen der NSV. in Ober¬ donau seit der Heimkehr ins Reich: 11.8 Millionen Reichsmark, hiervon 4.3 Millionen Reichsmark seit Kriegsbeginn Das Winterhilfswerk hat seit der Heim¬ kehr der Ostmark in Oberdonau rund 15 Millionen Reichsmark aufgebracht Im Gau Oberdonau wurde 30.203 Kin¬ dern aus allen deutschen Gauen Er holung geboten Uber 7000 Kinder aus den Niederlanden waren durch die NSV. mehrere Sommer¬ wochen lang Gäste des Gaues Oberdonau Zur Bekämpfung der Säuglingssterblich keit und Betreuung der Familien wurden 422 Hilfsstellen „Mutter und Kind“ ge schaffen. In 258 Erntekindergärten des vorwiegend landwirtschaftlichen Gaues werden zur Zeit der Ernteeinbringung täglich 12.000 Kinder betreut DEUTSCHE ARBEITSFRONT: Die Deutsche Arbeitsfront betreut in Oberdonau 240.000 Mitglieder. Die Berufserziehungsmaßnahmen um¬ fassen 1008 Lehrgemeinschaften mit 22.829 Teilnehmern und 654.870 Besuchs¬ stunden. Für „Schönheit der Arbeit“ wurden von den Betrieben Oberdonaus bisher etwa 20 Millionen Reichsmark ausgegeben, Die Deutsche Arbeitsfront betreut außer¬ dem im Gau Oberdonau 12 große Ar beitslager, in denen 50.000 Mann unter¬ gebracht sind. Die NS. -Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ hat während des Krieges 5210 Theater-, Varieté-Vorstellungen und ähn¬ liche Veranstaltungen mit 1,653.929 Teil¬ nehmern durchgeführt. Das „Deutsche 1— Volksbildungswerk“, hat in Oberdonau 1712 Veranstaltungen mit 173.402 Teil¬ nehmern zu verzeichnen. NS.-FRAUENSCHAFT: „Die Frau ist das Rückgrat der Familie.“ 126.000 Frauen Oberdonaus stehen in der VS.-Frauenschaft und im NS.-Frauen¬ werk Oberdonaus. In der Abteilung „Hilfsdienst“ wurden in der Nachbarschaftshilfe 280.776 Arbeits stunden geleistet, Die Abteilung „Mütterdienst“ hat seit der Heimkehr der Ostmark ins Reich bis Kriegsausbruch 343 Kurse und seit dem Kriege 1203 Kurse durchgeführt ZEIT-BERICHTE benachbarten St. Florian ein Mittelpunkt LINZER KULTURAUFGABEN der Musikpflege werden, der durch ein reges Konzertleben und durch die Heran Die Eingliederung der Ostmark ins Reich bildung musikkünstlerischen Nachwuchses bedeutete für Linz den Abschied von sei¬ am Bruckner-Konservatorium des Gaues nem bisherigen Dasein als stille, ruhigt seine Stellung auf dem Gebiete der Musik¬ Provinzstadt. Obwohl Linz schon nach flege immer mehr festigt. Linz ist die dem Wellkrieg die vorgeschriebene Grenz Stadt Adalbert Stifters und ver erreicht hatte, war es doch keine „Gro߬ körpert die reiche dichterische Überliefe¬ sladt“ geworden. Es hatte das hastlose rung einer Landschaft, die wesentliche Zeitmall. in dem es dank der Gunst sei¬ Stimmen zur gesamtdeutschen Dichtung ner Verkehrslage und seiner Wirtschafts beisteuert; die Herausgabe eines dichteri¬ kraft emporgestiegen war, beibehalten schen Jahrbuches durch die Stadtgemeinde Es war eine Stadt der Schaffenden, aber dessen erster Band heuer erschienen ist, keine Industriestadl, ein wichtiger Ver beweist auch hier den gefühlten neuen kehrsknoten, doch selber vom Wellen¬ Auftrag. schlag des Verkehrs fast unberührt. Mehr Das Linzer Landestheater mit allen sei als andere Städte seiner Größe und Be¬ nen drei Spielarten Oper, Schauspiel und deutung blieb es mit vielen Fäden und Operette, durch die ersten Theatererleb Wurzeln seinem bäuerlichen Hinterland nisse des Führers zu einer Sonder¬ verbunden: in seinem Stadtbild, im blut stellung unter den deutschen mäßigen Aufbau seiner Bevölkerung, ir Bühnen emporgehoben, hal, theater seinem ganzen Handel und Wandel. So geographisch betrachtet, einen weiten ging der Atem dieser Stadt still und in Kulturkreis zwischen München, Graz, langen Zügen. Ein Dichter hat dies ein Prag und Wien zu betreuen und zu be mal in die treffenden Worte gefaßt, Linz fruchten. ruhe an der Donau Trotz des Krieges wurde mit dem Umbau Nun ist Linz zu einem politischen, wirl schaftlichen und verkehrspolitischen des Landestheaters eines der moderns Brennpunkt des deutschen Südostraumes eingerichteten Bühnenhäuser der ganzen bestimmt. Eine ungeheure Bautätigkei Ostmark geschaffen. Der innere Gehalt beginnt seil zwei Jahren die Formen des des Zuschauerraumes, der in seiner künftigen großstädtischen Lebensraume Rokoko-Biedermeier-Gestallung zu einem der reizvollsten des deutschen Theater abzuzeichnen, mit dem Linz weit über lebens überhaupt zu zählen ist, wurde seine bisherigen Grundlagen hinauszu im wesentlichen erhalten. Auch die wachsen haben wird. Ohne Zweifel würde äußere Cestaltung des modernen Turm diese Vergroßslädterung die Gefahr de baues für das Bühnenhaus muß wegen Uberfremdung, des Verlierens des eigenen seiner harmonischen Verbindung Gesichtes, eines wesensfremden „Betriebes mit der edlen Vorderfront des lang¬ mit sich bringen, wenn nicht Linz da gestreckten Theater- und Redoutensaal¬ gegen eine starke kulturelle Eigenständig gebäudes als eine vorbildliche bezeichnel keit in die Waagschale zu werfen hätte. werden. Nationalsozialistischem Stilge Es fühlt den Auftrag, seine kulturelle fühl, das vor allem Echten und Gewor¬ Stellung im Donauraum nach allen Seiten denen Ehrfurcht empfindet, ist es hier hin auszubauen und bewußter zu machen, gelungen, neue Nolwendigkeiten auf das als seine eigenste Angelegenheit. Diese glücklichste in den gegebenen natür Kraft erweist sich schon in der slädte¬ lichen Rahmen einzufügen. Möge dieser baulichen Neuformung der Stadt, bei der es gilt, das Bild der neuen Großstad erste fertiggestellte große kulturelle Bau der Gauhauptstadt Linz auch glückliches planvoll und harmonisch aus den allen Vorzeichen aller kommenden sein, Jeden¬ noch im Barock und Biedermeier ruhen falls hat auch der Theaterbetrieb nach den Grundlagen und aus der in ihrer Vollendung des Umbaues einen derarti¬ Vielfalt von Strom, Bergland und Ebene gen künstlerischen Aufschwung genom einzigartigen Landschaftsform heraus 21 men, der der besonderen Verpflichtung entwickeln. Nach dem Willen des Führers dieses Theaters in steigendem Maße ge soll Linz ein Vorbild neuzeitigen deut recht wird. An die Seite dieses Theaters, schen Städtebaues werden. Die Stadt ist das wegen seines intimen Rahmens nur sich ihrer neuen Aufgabe aber auch von über 700 Personen Platz bietet, wird der geistigen Seite her bewußt. Als Stadt jedoch die große Oper treten, die eben¬ Anton Bruckners will sie mit dem 57

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