(Kulturzeitschrift) Oberdonau, 1. Jahrgang, Feber-März 1941, Heft 1

Zallstätter und Fuschl=See aufgestellt, ja auf die Zänge Friedrich Gauermann, Franz Steinfeld des Dachsteins und auf die Zütteneckalm hinaufge¬ um nur die Besten zu nennen, nach Oberdonau, um hier tragen. In der freien Gottesnatur, umrauscht von den ihre Meisterwerke zu schaffen. So wurde dieser Gau zur Waldbäumen oder von den Wellen des Sees, führte er Geburtsstätte der beiden großen Epochen deutscher mit der Bedachtheit eines Naturwissenschafters den Landschaftsmalerei, auf seinem Boden hat sich deutsches Vaturgefühl zu seinem reinsten Ausdruck geläutert und Pinsel und schuf so Landschaftsgemälde von einer da mals in der ganzen welt unerhörten Bindringlichkeit dank seiner unvergleichlich herrlichen und vielfältigen und Intensität der Naturerfassung. Und mit Wald Naturschönheit war dieser Gau auch hiezu berufen, wie müller kamen seine Wiener Genossen Rudolf Alt kaum ein zweiter in allen deutschen Landen Wie hokländischen Oinder in oerebonau Franz Tumler eben, und die Zäuser sind nicht angestrichen, sondern Als sie zu uns kamen, mußte ich an die Zeit denken haben an der Mauer die roten Ziegel, mir geht es gut vor genau zwanzig Jahren. Damals war ich, selber ein Rind, mit vielen andern Kindern aus dem verarmtei und alle sagen, ich muß viel essen und schlafen, damit ich gesund werde und dick wieder zurückkomme. Alfons und nach dem Krieg hungernden Land österreich fort¬ Gutkas ist auch gesund geworden. Nicht alle sind es gereist in die Schweiz. Ich hatte auf der Reise eine geworden. Die Schwester eines Freundes von mir, die geflochtene Schnur um den Hals hängen und daran auf der Lunge krank war vor Unterernährung, ist ein vorn auf der Brust ein kleines, steifes Blatt, darauf halbes Jahr, nachdem sie wieder daheim war von dem mein Name geschrieben war und die Stadt und die fremden Land, an der Krankheit gestorben. Die meisten Straße, in der meine Mutter wohnte, und eine Uummer von uns aber sind doch zurückgekommen, wie Gutkas in noch, zusammengesetzt aus Jahlen und Buchstaben, die enem Jahr, ob es die Schweiz oder ob es Holland aber erst, als ich in das fremde Land kam, für mich gewesen war, das uns zu Gast geladen hatte. Später Leben gewannen. Zuvor zeigten sie nur der Roten¬ hat des Gutkas' Vater mit dem Schmiedehandwerk Kreuz=Schwester, die mit uns fuhr, an, an welchem Orte nicht mehr viel ausrichten können und hat sich darum ich aussteigen und zu welcher Familie ich in Pflege auf etwas anderes verlegt: aus der Schmiede ist mit kommen sollte. Der Ort war dann die Stadt Bern un den Jahren eine Reparaturwerkstatt für Kraftwagen die Familie hieß Lechner=Rieser. Das war für mich ein geworden. Die ist auch lange Zeit schlecht gegangen. Erst merkwürdiger Name. In meiner Zeimat kannte ich Doppelnamen nur von aristokratischen Familien. Der vor zwei Jahren, als österreich Deutschland wurde, ing es an, mit ihr besser zu gehen, und Alfons, der Mann aber, der dort so hieß, war Briefträger. Er war herangewachsen und großgeworden war, hat sich in dem wie ich mit einem in der damaligen Zeit wachen Sinn Geschäft seines Vaters als tüchtiger Fahrer und Kenner bald merkte, Sozialdemokrat. Es ging ihm gut in dem von Motoren bewährt. Deshalb ist er im voriger kleinen Haus vor der Stadt, in dem er wohnte, und Sommer zu einer schnellen Truppe eingezogen und in einmal während der zwei Monate, die ich bei ihm Marsch gesetzt worden, zu Anfang nach Polen und da¬ das Pflegekind war, mietete er einen offenen Wagen nach nach dem westen. Zeuer im Frühjahr hat er mir „Breck“ genannt, und wir fuhren die ganze Familie noch einmal eine Karte geschrieben und wieder aus über Land an den Bieler See. olland, wohin er mit seiner Truppe eingerückt war Ich war damals in dem Jahr jozo in der Schweiz: Das alles fiel mir ein, als ich vor kurzem auf dem mein Freund Alfons Gutkas aber, der mit mir in die Bahnhof in Linz einen Zug voller Kinder stehen sah gleiche Schulklasse ging, Sohn eines Zuf= und Wagen die wie ich und wie Gutkas damals solche Schnüre um chmiedes vom Graben in Linz, fuhr zu derselben Zeit den Zals und steife Karten auf der Brust trugen. Sie nach Holland. Er schrieb mir von dort eine Ansichts¬ sprachen fremdländisch, unserm Ohr ungewohnt rauh¬ karte. Ich weiß noch, er schrieb: hier ist alles Land ganz 29

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