(Kulturzeitschrift) Oberdonau, 1. Jahrgang, Feber-März 1941, Heft 1

sinken. Ein Stück Romantik wartet auf den besinn¬ lichen Schiwanderer. Wo die Wälder zum ehemaligen böhmischen Grenzkamm ansteigen, liegt der Stern stein. Von seiner Warte geht der Blick über die vielen Berge des Böhmerwaldes. Der Fall dieser Grenze hat die Schiläufer Oberdonaus selbst erst darauf aufmerk¬ sam gemacht, Stifters Zeimat auch im Winter zu durchwandern. Das Tote Gebirge bedeckt eine bedeutende Fläche Oberdonaus. In seinem Bereich gibt es eine ganze Reihe Wintersportorte mit Schikursen, übungs¬ gelände, Sprungschanzen und Abfahrten in allen Schwierigkeitsstufen. Da ist zu nennen: Spital am Ophrn mit Aufstieg zum Linzerhaus. Windischgarsten, das in der Zeit der sogenannten „Dreiländermeister schaften“ bekannt geworden ist, Zinterstoder mit den Zuttererböden, Steprling mit Aufstieg zum Rasbere usw., im Almtal Grünau und Scharnstein mit Hoch¬ salm. An der Pforte des Salzkammergutes liegt Gmunden, dann Ebensee (gleichzeitig Seilbahnstation für das Höllengebirge), Bad Ischl mit seinen Schi¬ bergen: Schrott, Wildenkogel, Zütteneck usw., Goi¬ sern mit dem Schiland um die neue Goisererhütte und schließlich Aussee und Mitterndorf mit der Tauplitz Sochfläche. Der bekannteste dieser Schiorte ist Mit terndorf, wo schon vor dem Weltkrieg große Schiwett¬ kämpfe zur Durchführung kamen. (österreichische Schi¬ Als besondere meisterschaft, Akademikerläufe usw.) Glanzstücke des Toten Gebirges müssen das Warschen¬ eckgebiet (Linzerhaus) und die Tauplitz=Zochfläche be¬ zeichnet werden. Vom Tinzerhaus im Schneeloch der Wurzeralm gehen die Fahrten auf Angerhöhe, Anger kogel, Kitzspitze, Warscheneck usw., und vor allem zur Wetterlucke, von wo die berühmt gewordene schönste Abfahrt des Warscheneckgebietes, das Loigistal, nord seitig nach Vorderstoder hinableitet. Im Gebiet der Tauplitz=Zochfläche sind die Schiberge: Lawinenstein, Schneiderkogel, Roßkogel, Almkogel usw. beliebte Ziele. Weite, baumlose Zänge beglücken den Schi¬ läufer. Unzählige wundervolle Fahrten sind von den leicht erreichbaren Zütten dieser beiden Gebiete aus zu machen. Wenn die Tage länger werden, das Wetter beständiger ist und der Schnee verfirnt, beginnen die großen Schiüberquerungen des Toten Gebirges. Aus¬ gangspunkt für diese großzügigen Schibergfahrten ist einerseits Zinterstoder (Prielschutzhaus), beziehungs¬ weise Klachau (Tauplitzhütte), anderseits Aussee (Püh ringerhütte), bezw. Ischl (Wildenkogel) oder Ebensee Offensee. Südwestlich des Toten Gebirges steht als höchster Berg des Gaues der Dachstein (2996 Meter) und ladet die Schiläufer zum Besuch. Von Hallstatt aus erfolgt der Aufstieg zur Simonphütte, wo sich (wie im Wies 24 7 à berghaus und in der Gjaidalm) wochenlang hausen und manche zünftige Schifahrt machen läßt. Die Hoch. flächenfahrten und alpinen Übergänge verlangen vom Schilaufer schon ein gewisses Maß an Ausdauer und Erfahrung. Großartig ist auch die überquerung der Dachstein=Zochfläche, „Am Stein“ genannt, die über die Brünnerhütte am Stoderzinken bis nach Mitterndorf fortgesetzt werden kann. Den großartigsten Bindruck verbunden mit berauschendem Sporterlebnis, ver¬ mittelt jedoch eine Dachsteinabfahrt. Bei rund 2ooc Neter Höhenunterschied geht die Fahrt von der Dach¬ teinwarte oder vom Gjaidsteinsattel über den Hall¬ stätter Gletscher zur Simonphütte und weiter über Wiesberg nach Hallstatt. Diese Fahrt läßt sich in meh¬ reren Abarten ausführen, so von der Steinerscharte über den Gosau=Gletscher zur Akademikerhütte und über die Zoßwandscharte—Grubalm wiederum nach — Hallstatt. Ganz eifrige Gipfelstürmer werden auch wenigstens zur Nachwinterszeit — dem einen oder an¬ deren Zochgipfel mit dem Seile zu Leibe rücken. Wenn dann die steigende Jahreszeit die Schiläufer immer mehr auf die ganz großen Zöhen treibt, so in den ersten Maienwochen, treffen sie sich, mit Rang und Namen vielfach weit bekannt, im Dachsteingebiet zu dem schon berühmten Gosau=Gletscherrennen Ebenfalls im Dachsteingebiet, hart an der Gaugrenze gegen Salzburg und von den wilden Zacken des Gosau kammes behütet, liegt das weltvergessene Gosautal Manch schöne Fahrt läßt sich dort durchführen und je¬ der, der die Einsamkeit liebt, kommt in Gosau auf seine Rechnung. Das Gebiet der Zwieselalm wird jähr¬ lich mehr und mehr Schauplatz von Schikursen. Die „Dachsteinschanze“ in Gosau ist eine der größten Schi¬ sprungschanzen des Gaues. Das Schigebiet für den schwächeren Fahrer ist aber zweifellos das Schiland um die Postalm, das zum wei¬ teren Schigebiet der Kurstadt Bad Ischl gehört. Die Salzkammergutbahn bringt den Reisenden in kaum 2 8 % 2 6 2 2% % — 0

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