(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Winter 1937, Heft 2

Die Odernalm .. . ti ef im Schnee vergraben Lid!lbi ld: D r. Norbc rl Gntti Sie sptu·en hin aus in den we i(len Sdrnee Lid1tbilcl: Dr. Norbert Galli wunderbarer, harmonischer Einheit gewachsene Räume zerlegt, die aber tro~dem miteinander in Verbindm1g stehen und auch in einem Zuge auf großartig·en, tagelangen Skifahrten durchquert werden köm1en. lm Osten liegt als ein Gebiet fi.ir sich das Reich des Stodertales und die Skiw elt um das War– scheneck. Das Stodertal freilich ist durch den i.iberwi.iltigend schönen Aufbau seines Talhinter– grundes weltberühmt geworden. D ieser Talschluß mit den Berggestalten des Großen Priel und der Spi~m.auer ist genau so bekannt wie ehva der Stock der Drei Zinnen in den Dolomiten. Er gehört zu den klassisd1en Bildern unserer Alpen und die größten Alpenmaler haben sich in das ewige Wm1der di eser hodrnlpin en Landsdiaft mit immer neu entfachtem Drange nach Gestaltung versenkt. Der Skiläufer aber und aud1 der bescheidenere einfache Wanderer, der sich Hinterstoder fi.i r e in paar Tage Winteraufenthalt erwählt hat, um dort in der Ruhe dieser schönen Berge und in der Frische ihrer Schneeluft Rast, Erholung, Ent– spannllllg und seelische Belebung zu finden, wird auf allen seinen Wegen, die er dort hinaus in den Bergwinter macht, begleitet und umrahmt von diesem ein zig schönen Anblick des Priel– stod<es . Er madit j eden Weg, den man dort geht, zu einem schönen Weg. Und es lassen sich von Hinterstoder aus mehrere sehrabwechshmgsreiche Skitouren untern ehmen, auf die Schmalzeralrn , auf die Wildalm, g~·en den Salzsteig hi_n , in die Kare zwischen dem Großen 1md Kleinen Priel. auf die Ti.irkenkarschanze, eine ·wunderschöne F~lnt, die aud1 einen Ubergang in den Grimminggraben und zumStei.:rersee zuläfü tmd endlich auf dieHutterer– böden und den Huttererhöß. Diese le~te Tour auf die Huttererböden ist e ine ausgesprochen schöne Skitour. Sobald man eine kurze Hochwaldzone überwunden hat, spurt man durch weite Alm– böden mühelos dahin. Eine sehr heimelige Ski- 4 hi.itte auf den Huttererböden selbst ladet zum Verweilen . Rund um sie herum ist ein vorzügliches Ubungsgelände, flachere und steile Hänge und die I-ii.itte ist aud1 häufig von Skilrnrsen bese~t, die hier oben wo. chenlan~· bleiben. Von besonderer Schönheit ist immer und immer wieder der Blid< auf den Prielstock. Die Abfahrt vom HuttererhöH bis i.ns Tal überwindet fast l200 Meter, ist tadel– los her o-erichtet w1d ausgesd1läo-ert, wo es nottut, und gehört zu den schönsten Großabfahrten des ganzen Gebi etes. Es läflt sich also in Hinterstoder eine w1.mder– volle Skiwoche verbringen. Es ist einer jener wen igen Bergorte, wo der Winter, auch im Tale selbst verbracht, schön und voller Wechsel ist und das ist vie l gesagt für die heutige Zeit, die das Bestreben hat, die Talorte immer mehr zu ver– lassen und die Stü~punkte für den dauernden Winteraufenthalt hinauf in die Almhöhen der 1400-1600 Meter zu verlegen, weil es gewöhnlich dort oben erst besonde rs für den Skiläufer so richtig schön ist. Zule~t endlich betritt man von Hinterstoder aus in steilem Aufstiege über das Prielhaus und die Klinserscharte mitten durch eine wilde, dolomitartige Felswelt hindurd1 die einsamen und gewaltigen Schneeräume und Hochkare des ze:ntralen Toten Gebirges, man steht da mitten drin in diesem geradezu klassischen Skilande und man kann die Rid1ümg seiner Fahrten legen wo– hin man will ... davon j edoch erst später. Je~t wollen wir uns für ei n paar Tage dem Be– reich des Warscheneckstockes zuwenden. Hier treffen wir bereits den maßgebenden Sti.i~punkt nicht mehr im Tale an, sondern scl1on in der freien Almhöhe, in etwa 1400 Meter Höhe ... es ist das neue Linzer Haus, keine Skihütte mehr, sondern ein wohnliches gemütliches Skiheim, hinter clesse1-i festen Mauern die schwersten Sclrneestiirme und die schärfste Jänn erkälte nicl1t melu fühlbar

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