(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Winter 1937, Heft 2

ein schlanker Jüngling straff– te jubelnd seine Arme. Hoch zu Rofi ritt ein beim Tore et' ü1s SchloH mit goldnen Zinnen , denn der grobe Riese Erla war ein feiner Ritter worden. un bes-mm ein lustigLeben auf der Insel Ort im Traunsee, jugendfrohes Glüd<: imHer– zensaßan i.ipp'gerTafel plaudernd Blondd1en , sd1erze nd i.iber– müfag Hod1zeit feiernd Tag um Tage. Wod1en reihten sich zu Monden voll ungetrüb– ten Glüd<:es - bis daß tändelnd fielen auf des Blondchens Hand Im Berghot el Feuerkogel Lidilbilrl : Dr. Hans llannau, Steyr paar gilbe Blätter. Angstvoll springt es attf vom Lager : ,,Mit den Blättern , armer Erla, geht nuc:h un ser Traum zu E nd e, Nixenglück ist nid1t von Dauer. Im bin müde, ach so mi.ide" - und mit j edem neuen Tage wuchs di e Müdigkeit der Kranken. Erla lief zur Höllberghcxe, eilig brarutc Aleaun– wurzel, ausgegraben in der Julnacht unterm Schn ee im Mondensche ine, sie der Matten, legt sie rnmmelnd auf das miid e Herz des Blondehens wurde sdnvächer, bleid1er, hatte nm mehr e in en Wunsch auf Erden. „Ist mein le~ter Haud1 entfloh en, bette mich illl Vollmondscheine hier im See, versprich mir's, Erla. " Lipp' auf Lippe engurn– schlossen einte sie zum le~tcn Male heißer Liebeskuli - zu 1:;:;nde war der Märche1:– traum der Nixe. Erla l1iclt, was er versprochen, mitten zw isd1en Ort und Traunstein hält das Fahrzeug ti efster Trauer. Aufrau scht finstre Flut, er blickt nur trockn en Auges in die Wellen , di e ~:e in Liebstes ihm verschlungen, treibt se in Boot zum Erlakogel und versdrwind et raschen Sduittes in dem wilden Karbachtale. Tage gingen hin und Woche n, da ersd1 ien de r Ri ese wieder so wie einst er ausgezogen, al s sem Lieb er ging zu sud1en . Ungeheuer, gliedgewaltig, bärtig, zottig, holilen Auges - c iu en Sd1111i eclehammer frug er, tonnengroß, und einen Mei [fol. Keuchend schleppte er se in Werkzeug auf des Erlakogels Sp i~e, schaute grüß.end auf das Wasser, auf die Insel in der Waldbucht und bega n11 am nackten Felsen grauses Hämmern, Meißeln , Stemmen, · daß. di e roten F unke n stoben , Blöcke clmch di e Li.iftc Dogen. Steinlawi nen, wü.l deesüil'zend, niedel'ginge n don ncrgrollencl , Berg und See erbe ben machte, und al s Ruhe wieder e in wg · in demBerge, aufdemT raun see,se in em ßiondchen stand ei n Denkmal auf dem hoh en l~rl akogel, wie nur ein es Ri ese n Liebe es el'sinn en, schaffen konnte. Jn den Sec dann sprang der Ri ese, ward vel'– eint mit seinem Blondcl1en. Riesen . Zwerge, Nixen, He.xe n sind verschollen, goldne Zinn en ragen nimmer au [ der ln sel Oet im Traun see. Nm vom Erla schaut der Liebe ew ig De nkmal, scl1aut das ste in– gewordne Märd1en in den hellen Sonnenflimmer. 51

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2