(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Winter 1937, Heft 2

Halle des Berghotels Feuerkoge l. Blick in die Speisesäle Liddbi ld : D iwoky, Krems Durch den nächt'gen Urwald gleitet spießbeweln·t der Riese Erla -- und am Ufe r, mondumflossen, sicyt die hold e Laudachn ixe und sie ·will zur Flucl1t sich wenden, dod1 zu sp~it, schon hat empfunden Liebeszauber unser Riese. „Folg mir heim zum .Erlakogel, Blondchen, Du mei n Liebes, Liebes." Nixcl1en ihm erzü hlt den Traum von einem See, belebt mit Schwän en - ein em Schlof! auf gt i.iner Insel, sah sich selbst am Marmorsöller - „Sollst Du haben", 1·ief der Riese und das Blondcben ni ckte freudig - „nächste n Vollmond w ill ich mein e, Du magst Deine Träume üi.iumen". Und er stieg hinauf zum Gipfel flugs des Traun– ste ins näd1sten Morge n, r iß aus Gründen mächtig Stein e, warf sie in di e gri.ine Waldbucht, bis daß in dem Traunseewinkcl fertig stand die Felseninsel. Näcl1st der Hallstatt brach vom Dachstein fi.il: den Bau er Matmorblöcke, 50 aus den Wäldern klm1g sein Beilsclilag. Dann sah ihn der Erlakogel, wo in dunkl er Felsenhöhle unter König Rötels F i.ihrung kunstgewandte Zwerge hausten. „Hilf !nir, K_önig, weltberühmt ist Deiner Zwerge Kw1st 1m Lande - Sollst ein herrlich Schloß mir scliaffen." Nun hub an ein lustig Bauen, Erla brachte aus der Rauris schweres Gold zum Schmuck der Zinnen, fertig stand der Traum der Nixe, und der Riese ~ing zum Almsee, um sein siißes Lieb zu holen. Kleider bringt er und Geschmeide sernem Nixchcn, das sich wandelt in ein sdmmckcs Edelfräulein . Und er trug's auf Jui:iffgen Schultern zu der Insel Ort im Traunsee. Als sie an ehe Bri.i ck e kamen, harrte ihrer König Rötel mit den treuen Baugesellen , und gefiilut vom Zwergenkönig trat die Nixe durch das Tor ein und dann folgt der Zug der Zwerge. Und der Riese, der stand drnuRen, sah verblüfft. sein Lieb entschwinden, denn di e gold'ne füüd-: e war für solche Un– geheuer nicht. Und traurig schlid1 davon er, jammernd , Blond– chen ist ein Edelfräule in und ich bin ein grober Riese. Flucl1end seiner Kraft und Griiße, die ihm Glück und Li eb e raubte, eilt er durch di e tiefe n Wi:ilder. Trnumverlorne Täler kl'euzend, in der Kreh schreckt er die Vögel. „Krakra" schalH es in den Liiften und di e Frösche sangen „Nana" und der Finke rief „Witt witt". Aufhorcht Ei-la in der Langbath , scli I ug die Stirn und stürzte aufwärts, durch die Klüfte, durch die Schründe der gewalt'gen Höllenberge drang der Ruf zum Fcuerkogel: „Feuerhexe Kranabitta, sollst mit D einem Zauber wandeln mich zu ein em feinen Ritter für mein Blondchen auf dem ~öller. " Kranabitta reicht dem Riesen einen güldnen Fingerreifen. „Dre h den Ste in ", befahl die Hexe und er taL's - -

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