(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Winter 1937, Heft 2

Ruine Spielberg Sd1!0Jl Ne uhaus 42 Ruine Reichenstein, Grabmal des Hain Reichenstein, Freskenruine Lid,tbildcr: M. Neumlil Licht bild : Alois Schwarz Der Reiz, der auf ihr liegt, ist unbeschreiblich. Ein Gefühl der Trauer befällt den Be:,;ud1er dieser altehrwürdigen Stätten einer längst ent– sclnvundenen Kulturepoche, dieser lebendigen Zeugen_der Vergangenheit unseres Volkes, von dessen Leben, Wohnen und Kämpfen ihre Steine reden und künden, und die jeqt unaufh altsamer Zerstönrng entgegenzueilen bestimmt sind . Aber das schmerzliche Bedauern über den Verlust so vieles Wertvollen und Schönen wird dem Oberösterreicl1er durch den Gedanken gemildert, . daU, mag aucl.1 nocl.1 so vieles den zerstörenden Gewalten der Jahrhunderte erlegen sein, die He imat doch immer nod1 einen reicl1en Selm½ an Bauten ihrer Vergangenheit birgt. Dem beklagens– ·werten Untergange so vieler Zeugen heimatlicher Geschicl1te steht in der Tat eine grofle Anzahl mit– telalterlicher Burgenbauten gegenüber, die sich, freilich in mehr oder minder veränderter Gestalt. in unsere Zeit herübergerettet haben. In aUe Viertel des Landes versb:eut, ragen sie noch lebendig in den heimatlichen Himmel , stolz und aufreclit, tro½end der Last der Jalffhunderte, die an ihren altersgrauen Mauern vorüberrauschten. In schier verscl1wenderischer Fi.ille umsäumen sie vor allem den mächtigen Silberstrom, der m1ser Land als Pulsader durdJZieht. Vom sagen– umwobenen „ScbneiderschlöRl" Krempelstein, knapp unter der bayerischen Grenze, angefangen , reibt sicl.1 hier eine stolze Donauburg an die andere, wie Perlen an einer Schnur. Die mächtige

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