(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Winter 1937, Heft 2

IDte J)agd tm Saljhammergnt Von Hofrat Graf Pachta-Ray hofen , wirkl. Hofrat und Bezirkshauptmann a. D. in Gmunden Mit Lid1tbildern vo n~~u,nden Baurat Ing, FranzSigmund, Gmunden. ln der Brunft D em an mi ch gestellten Wun sch e in der Publi– kation des Oberöste:n eichi schen Landesverk ehrs– amtes „Oberöst erreich ün Winter " über die Jagd und deren unendliche Bedeutung für den Fremd enve rkehr zu schreiben, bin ich besonders gerne nachgekommen und zwar nicht nur, weil gerade diese als eine der stärksten Attraktion en des Salzkammergutes gewertet zu werden ver– dient w1d als einer seiner ·wertvollsten Aktiv– gosten in untrennbaren Wechselbeziehungen zum Fremd enverkehr , zur Industrie und als in ihm selbst verwurzelt, zum gesamte!1 .Volksleben steht, sondern ganz besonders, weil 1ch selbst - von frühester J1i end ein passionierter m.1d leiclensd1aftlid1er Jäger - die sd1önsten und un– vergeßlichst en Stunden meiner über 30 Jahre langen Dienstesverwendung in Gmunden in den tiefgriinen Wäldern und auf den sd1windelnden Felsgraten mein er ge liebten Berge St. Huberti Dienst en verdanke und dah er vielleid1t wirklid1 vor vielen anderen berufen bin , gerade dieses Thema zu behandeln! ,,Bist du ein Weidmann , welch' ein Jagd– revier! " ruft Ed. Mautner um 1880 in seinem, dem Salzkammergute gewidmet en Gedicht: ,,D er Nixen Weihegrufl " aus und se-cyt dann fort: ,,Die Gemse sei}t in voller, wilder Flucht, Vom Warnungspfiff des Leittiers aufgesch eucht, Von Grat zu Grat, stellt sich in Wände ein Und stür zt getroffen, polternd in die Schlud1t ; Das Reh, der Edelhirsch brid1t aus dem Tann , Zuweilen sd1liipft ein Füchslein durd1's Gestein Und iiber dir zieh'n ihre :;tolzen Kreise D er Königsaar, det· Wanderfalk , der Weih! Die Jäger klimmen riistig auf den Stand 26 Lid,tbild : Willi Jungmeier Im schlichten Kleid, wie man zu Land es trägt, Voran der erste Weidmann di eses Reichs, D er k aiserliche Herr und ihm zur Seite D er jugendlid1e Erbe seiner Krone." Wenn nun aud1 di e Zeiten, da Bär, Luchs und Wolf in den wilden Porsten hausten und der Steinbock (der lei} te ist im Jahre 1?56 am Almsee ~eschossen worden) noch di e Schroffen und Sd1tuchten des Höllengebirges bewohnte, vor über sind und damit ein sd1önes Stück Ro– mantik unwiederbringli d1 der Vergang~nheit an– heimgefallen ist, so gibt es noch immer der flüchtigen und stol zen Bewohn er un serer Berge und Hochtäler, sowie des Luftraumes über ihnen nod1 so viel, dafl das Herz des Weidmannes mit Redit höher sd1lägt. Ich will gleich einleitend di e in diesem Gebiete wichtigsten Wildarten aufzähl en. Da ist zunäd1st - um mit dem nü~lichen Haarwild zu beginnen - der König der Wälder, der stolze Edelhirsch mit seiner Sippe, das Rotwild (Cervus elaphus), welches die Wälder des gesamten Salzkammergutes bevölkert und dessen Jagd für den ·weidgerechten Jäger wohl den allerhöd1sten Reiz biet et, dann die G em s e (Capra rupicc_1.e ra) , das sehnige, flüd1tige Haupt– wild unse res Hod1gebir ges, das auf den höchsten Höhen seinen Stand hat und unbekiimmert über schwindelnde Grate und Abgründe hinjagt, dann das R e h (Cervus capreolus), das neb en den grö– ßeren Genossen gern e geduld et, st ellenweise, in sbesondere aber in den Vorbergen, aber vet– ei nzelt aud1 in höd1sten Höhen, so z. B. im Dad1stein~ebiet (in Gosau) einen sehr schönen Stand autweist. Der Fe ld- und Alp e nha se

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2