(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Sommer 1937, Heft 1

Volkstypen aus der Linzer Gegend knöpfen rei ch verziert wurde und so heute noch n eb en I-losenträgern allenthaJ be n b eliebt ist. Auch im Brn.·tfleck, dem Vorläufer de r Weste, haben wir e in altes Kleidungssfück. Dlll'f'h di e Länge der Hose ,Ymd e , venig Beachtung der Fußbe– kleidung gewidmet. Stri.impfe kamen erst ziem– lich spü t auf. Kennzeichnend bäuerlich und sehr alt ist der Bundsdrnl1. Als älteste Frauentracht haben wir uns ein einhe itliches ärmelloses, falten– reiches Kle id vorzustellen , das nur durch ein en G Lirtel zusammengehalten wurde und i,i ber e in em. 11:ingei·e n, mit Armeln versehenen engen Unter– kle id (Ficmd) getragen wurde. Aus all dem Gesagten ergibt sich, dafl aud1 di e Tracht, im besondere n die Bauerntracht, di e un s heute in teressiert, sid1 im. Lauf der Zeiten ündede und ändert, wobei aber m e ist, ni cht immer, rnelu· Zw·eckmäfügkeit, mehr Beständig– k eit als be i den h eutigen städtischen Moden fest– zustellen ist. Wenn wir das heutige Trachten- Lid,tbild: Dr. Hans llannan, Steyr bild Oberösterre ichs b etrachten, können wir etwa aus den lel}ten zwei Jalu:hw1derten noch allenthalben Trachtenstück e getragen finden, aber auch auf sold1 e, die noch älter sind, '..Verden wir da und dort stoflen. Verfolgen wir nun die ober– österreichisd1e TrachtengP-~düchte in den leqten drei Jahrhunderten , wobei wir allerdings j en e Gebiete außer ad1t lassen rni.i ssen , deren Be– wohner mit we nig Veränderung eine zweck– mäßige selbstgesdrnffene GebiJ.,gstrncht b evor– zugen! Schon einleitend habe id1 darauf hingewiesen , clafl das Bauernttm1 , das im J6. Jalu·lmndert trol} aller Kämpfe mächtig erstarkt war, das in de n Bauernkriegen sich mit seinen Zwingherren blutig gemessen hatte, auch in der Kleidtrng ihn en nicht nachsteh en -wollte. So find en ,v-ir die Bauern– tracht in Oberöst erreich im J ? . Jahrl11rndert ganz unter dem E influß de r spani sch en höfischen Mode. Die Frauen trugen enggesclmi.irte Mieder, ?

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