(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Sommer 1937, Heft 1

Alte Trad1t im Salzkammergut (aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammend). Kennzeidmend , dall unter dem weißen Filzhute (hier wird er in der Hand getrage n) 11od1 ein Turn (Nesse ltud1) den Kopf urn sd1 1ie1lt Liddbild: Dr. Ha ns Uannau, Steyr Unfere oberörterreidlifdlen Uothstrodlten Von Dr. Hans Hannau, Steyr Tracht ist Ausdruck der Treue zum Alther– gebrachten. Wo ein Vo1k der Väter Lebensart und Brauch hoch hält, trägt es auch noch der Almen altererbtes Gewand, die Trad1ten , _jedem die Heimat, die vielgeliebte, bekennend. Wie selten sie in' anderen Landen geworden sind l Aber bei uns in Oberösterreich da werden die Trachten gerne getragen ; sie geben dem Sonn-– tag und hohen Festtag in vielen Gegenden noch das bodenständige Gepräge ; sie scheiden wie Inseln he~matverwurzeltes Volk ans dem Meer international modisd1en Getriebes. Besonders 4 die Frauen haben sie sich bewahrt tmd tragen sie stolz beim Kirchgang. Bunt und abwed1slungs– reich wie seine Landschaften treten uns Ober– östeueid1s Trachten entgegen. Der frohe , schöpfe– rische Sinn seines ·Volkes, die Freude an Farbe und Form spiegeh1 sid1 darin. Wohl hat auch die Landschaft ihren Einfluß: Wo der Boden reich trägt, der Kampf mit den Naturgewalten nicht so hart ist, finden wir viel prunkvollere Trad1ten als in den engen Alpentälern, wo die Bewohner in schwerem R ingen mit Wildwasser, Fels und Schnee mühselig dem Boden ihr kärg-

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