(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Sommer 1937, Heft 1

Den trad)tlern 3um lDillltomm! 'flnläßlicti bes öfterreictiifctien 13unbestractitenfeftes 1931 in fbenfee (5al3f;ammergut) fVeit über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus haben Österreichs Trachten in den le&ten Jahren in aller Welt Anklang, Bemunderung undN achahnwng gefunden. Im Lande selbst sind sie allenthalben mieder beliebt ge– morden, murden Ausdruck heiniatvenvurzelten Fiihlens, murden Wegmeiser, Brücke in dem, Bemühen, Anschluß an das Althergebrachte zu finden. Zu solcher Bedeutung sind die Trachten für unser Vtderland gemorden ! Sie murden Synibol für seine bodenständige Art und mich– tiges Werbemittel in dem für die ästerreichische Wirt– schaft so segensreichen Fremdenverkehr. Verse&en mir uns etrva 10 bis 15 Jahre zurück! Da hatte es ganz den Anschein, als hätte für die }Jeimat– tracht das le~te Stündlein geschlagen. Einer städtischen Gleichschaltung schien auch die ländliche Bevölkerung zu unterliegen und es märe in Bezug auf Kleidung vielleicht dazugekommen, hätten nicht die Trachtenvereine eingese~t, die in Veranstaltungen aller Art auf die Schönheit unserer Trachten hinwiesen, die sie stolz trugen und einen immer größeren Kreis dafiir gemannen und begeisterten. So konnte eine Umkehr der Ent,vicklung erzielt merden: Verdrc'ingte früher der Einfluß der Städte die Trachten, so bringt heute der Sfädter mit seiner Ein– sclzäfung des A lthergebrachten nur Stolz und Freude in die Landbevölkerung über die ererbte Gemandung. Es murde aus den vereinzelten Trachtenvereinen eine große Tracldenbemegung, die meit iiber das Vereinsmällige hinaus im Volke mieder verwurzelt ist. Dmikbar eingedenk dieser bedeutendenLeistung, freut es mich herzlich, bC'i uns in Oberösterreich die Trachten– vereine aus allen österreichischen Bundesfandern begrüßen zu können, freut es mich, daß gera.de in Ebensee, an einem Ort, der die alte Eigenart im I-lerzen seiner Bemohner so rein erhalten hat, auch eine mächtige äußere Schau inniger }leimatliebe heuer stattfindet „treu dem alten Brauch". Landeshauptmann ]

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