(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Sommer 1937, Heft 1

Leberkrug. Ali-Gmunclner Keramik Lid1tbild: D r. Haus l-l au ua11. Steyr Neu-Gmun cln er Lebe rkrug aus der Werkstuit Föcliuger Lid1tbilcl : Dr. Haus l lauuau. Steyr Aus der Herstellung re iner Gebrauchskeramik entwidcelte sich langsam ein Kunsthandwe rk , das einerseits Gebraud1sgegensfönde des fög- 1 ichen Lebens mit allerlei Zierat urwi.ichsiger Art versah, anderseits auch Ziergegenstände, be– sonders Figurales sdrnf, das neuartig und boden– ständig der Gmundner Keram ik ein e eigene Note gab. E:s sind di e Alt-Gmu ndn er Bauern– rna,joW-:en des 1 ? . und 18. Jahrhunderts, die uns eine Vielartigkeit, eine persönliche Auffass ung. eine Fülle heimischer Beziehungen ze igen, da!:! sie im Rahmen der hochentwick elten si.iddeut– schen Keramik ein e völlig e igene Klasse bilden. Ein gewisser italienischer E infl uf1 hat viel zu dieser E ntwicklung beigetragen. Durch die regen Handelsbeziehungen. die damals besonders niit Vened ig und Ge nua bestanden, lernten die Gmundn er die farbenfreudigen italienischen Fayencen der Renaissance kennen und schufen nach ihnen, aber in e igenster Art ihre Keramiken. von welc:hen besonders die mit tiefblauen Gla– sul'en geschrni.idden Kr i.ige und Schi.isseln de– korati v sind. Das Wesentliche werd en aber die bäuerlichen Motive und Muster, welche Grn und– ner Gebrauchs- und Ziergegensfönde auszeidrnen. Der g1·i.ingeflammte Weidling, der heute noch so b eli ebt ist, hat sei ne Entstehung etwa um diese Zeit, ebe nso die '?Leberkriige", mächtige, bi.rn– formige Henkelkri.ige mit Zinndeckel, die auf der Vorde rse ite meist bildlichen Sdrnmck , Madonn en, I--Ie ilige, Landschaften , oh auch Sp ri.i che tragen. Wir könn en diese Zeit vom l~nd e des J ?. Jahr-

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