(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Sommer 1937, Heft 1
8 Innviertl er Paar Lidlibild: Dr. Hans Hannau, Steyr dari.iber kurze Jäck chen ; bauschige Röcke und schmale Schürzen er– gänzten ilu·e äußerliche Kleidung, zu der oft noch ein kurzer, ärmelloser Mantel, die Mantille, kam. Ein spiQ– zulaufender Hut mit aufgebogener Ki·ernpe, manchmal mit AufpuQ ver– sehen, schmückte den Kopf der Bäuerinnen. Bunte Strümpfe, meist rot oder blau, und Halbschuhe be– kleideten die Beine. Von dieser Tracht hat sich noch 111.anchenori:s das Mieder erhalten, das sdunuck auch zu der viel später aufgekom– menen Goldhaube paßt. Hat man in anderen österreidlischen Bw1des– Jändem auch den Spii}hut bew·ahrt (besonders in Tirol), in Oberöster– l'eich ist er ganz verschwunden . - Auch die männliche bäuerliche Tracht stand unter spanischem Einfluß ; sie trugen einen Spii}hut mit hoch– gestiilptcr· Krempe, ·weiße Hals– krause, hellfarbige, straffgeschnittene kurze Röcke olrne Kragen, Hosen– träger, enganliegende Lederhosen, die sie unter dem Knie zusanunen~ banden, wodurch auch die dunklen Striirnpfe gehalten wurden, dazu Halbschuhe. Von diesen Trachten– süicken haben sich vor alJem wegen ihrer Dauerhaftigkeit Lederhosen bis in die heutige Zeit erhalten. Wegen ihres knappen Schnittes konnten sie kaum einer anderen Mode angepaßt werden und wurden so auch späterhin V9rbild bei Neu– anfertigungen. Besonders im Traun– kreis und Mühlviertel find en wil' füirgerlid1e Trnd1ten, wie sie noch allent– halben in Oberösterreid1 bei besond eren Anlässen, so z. B. Hod1zeiten üblich sind. Das Bild zeigt eine Hod12eit in Steyr. Die Männ er in der nun allgemein beli ebten Landestrad1t, di e Frauen in alten weiten Seidenkleidern und mit Goldhauben , nur di e Braut trägt einen Myrtenkranz im Haar Liditbild : Dr. Hans Hannau, Sleyr
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