(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 3. Jahrgang, Winter 1936, Heft 2

Auf diesen „Tribünen" überblickte man die ganze Rennstrecke Da und dort wird gewachseH, altes Zeug her– untergeschert, frisches und - hoffentlich - besseres Wachs wieder aufgetragen . Herzliche Be– grüßungen, wälll'end deren heimtückische Schnee– hallen durch die Lufi sausen . Verzehrt da der eine oder andere in Ruhe und Andadlt auf der Hüttenbank seinSpeckbrot oder sonst was Delika– tes, so ,ba~en' sich wieder andere in Liegestühlen und auf sonstigen Gerätschaften in der heiflen Sonne. Mittendrunter wird über die le~ten Läufe und die Aussichten beim heutigen Rennen eifrig geplaudert. Nun heillt es aber zum Start aufsteigen . Sdtliefl– lich ist ja der ärgste Hunger schon gestillt, die Rud,säcke sind für ihre gemeinsame Abfahrt gepackt und verschn iirt und die Latten auf Hod1- glanz gewachst, also kann 's meinetwegen los– gehen! Von der Hütte ziehen wir jet}t hinaus. hinauf über den gleiHenden Firn , die Ski gesclml– tert oder in den Händen. Von der Hütte aus gesehen ziehen wir gleid1 einer schwarzen mehr– fach unterbrochenen Kette hinauf und verschwin– den hoch oben am südlichen Horizont gegen die obere Windlucke. Dort oben, in der Scharte 16 Lid1tbil<l: Tono Frh. v. Frölidistlial, Steyr zwiscl1en dem Hohen Dad1Stein und MitterspiQ, in fast 2800 m Höhe ist der Start. Hier ist es herrlich. In nächster Nähe unseres neugebadcenen Dreitausenders (nach den let~ten Messungen ist der Dachstein etwas gewachsen, denn er ist je~t knapp über 3000 m hoch) bietet sich tms eine ganz seltene Sicht. Senkrecllt brechen gegen Süden die Wände Hunderte von Metern ab, tief unten, gleich einem Märcl1engarten, liegt die Ramsau , uns gegenüber die nod1 scl1ön ver– sdrneiten Tauern , und von weit rückwärts leuch– ten die ewigen Firne der Glockner- und Venediger– gruppe herüber. Ein seliges, sonniges Träumen in Erinnerungen an so manche dort gemachte Bergfalll'ten. Allzubald rief uns der bewährte ,Hochgebirgs– starter' zu sich. Zuerst fuhren die Damen ihr Rennen zur Adamek-Hütte, ,vo sie ihr Ziel hatten, dann kam die Reihe an uns. Von Minute zu Minute schießt einer von uns davon trnd ver– sdrwindet bald in rasd1er Fahrt in den ersten steileren Hang. Flad1 geht's an, schön geht's dahin, rasch gleiten die Bretter. Dann wird es ste iler, die Fahrt

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