(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 3. Jahrgang, Winter 1936, Heft 2
f ' ~ll1t Von W. Täuber Das großartige Bergseenland des Salz– kammergutes ist weit über die Gren– zen Osterreichs bekannt und während der Sommermonate ein beliebter Aufenthalt. Im Winter jedoch hat sieb. bisher mll' sein östli cher, steirischeTAbschnitt umBadAussee und Mitterndorf aJJgemeine Gelümg verschafft, wi:.ihrend der westliche Teil mangels der heute so notwendigen Aufmachung sich mit einer Asd1enbrödelrolle begnügen mußte. Dies sehr zu Unrecht, denn es liegt dort ein Gebiet, das wahrlich verdiente, mehr beachtet zu werden als bisher. Südlid1 des St. -Wolfgang-Sees, von Bad Ischl und Salzbmg erreichbar, dehnen sich be– scheiden und wenig besucht die sanften Kuppen UJ1d welligen Almböden der Osterborngruppe. Rund um die Postalpe breiten sich ideale Gefilde in einer Höhe von 1400 bis 1700 m. Ein wirkliches Skiparadies von ungeahnter Lieblichkeit liegt versonnen im strahlenden Kleid seiner unberiihr– ten Höhen. Leichte Erreichbarkeit, genußreiche, tmschwierige Ausflüge, die nordseitige Lage der meisten Abfahrten, eine gute Schneedecke bis Ende April - alles ist hier vereint. Die Üsterhorngruppe umschliefü die kleine Salzkammergut-Lokalbahn, welche uns von Bad Ischl oder von Salzburg an das Si:idufer des St.-Wolfgang-Sees bringt und gegen Vorwe isung der Alpenvereins-Mitgliedskarte und des Sport- 10 gerätes eine 50°1oige Fahrpreisennäfügung ge– währt. In der Station St. Wolfgang verlassen wir das warme Abteil und versorgen uns für alle Fälle mit dem Schliissel zur unbewirtscha:fteten Postalm, den uns der freundliche ßesi~er des Bahnhofhotels ausfolgt. Drum ziehen wir los. Wir könnten auch in Strobl aussteigen, um dmcl1 das mru·kierte Weißen baclital zur Strobler Hütte aufzusteigen. Diese ist eine derWiesleralmhütten , welche der Skiklub Strobl Liber denWinter gepach– tet und fiir Selbstversorger eingerichtet hat. Der Schlüssel ist am Bahnhof Strobl erhältlich. Docl1 kann dieser Zugang weniger empfohlen werden, da er zwei Stunden dmch den eintönigen und sehr flachen Graben föhrt und erst ztm1 Sdiluß steil empor-klimmt. So beginnen ,"7ir besser in St. Wolfgang. Wir können uns dann gleichzeitig aucl1 die Abfahrt besehen, welche am besten hier ,,vieder herabführt, und machen überdies den landschaftlich schönsten Aufstieg . Eine ein– wandfreie Wintermarkienmg nimmt uns schon beim Bahnhof in ihren Selm~ und leitet zur schmucken Höpli-Hütte (J500 m) am Plateaurancl empor. Eine vorziigliche Küche, saubere, gemiit– licl1e Stuben , deren Fenster zum grün en St.-Wolf– gang-See hinab und zum weiUen Leib des Schaf– berges hiniiberlugen, e in Badezimmer und nette Sdilafräurne verb iirgen ei n zufriedenes Verweilen . Von der Höpli-Hiitte bringen uns zwei lange
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