(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 3. Jahrgang, Sommer 1936, Heft 1

Linz a. d. D. der Meister auf Spaziergängen zum und auf den Pöstlingberg an der Vollendung der achten Sym– phonie. Das Autograph beweist, daß im Oktober t812 in Linz das Finale beendet wurde. Auch der Lieclerfürst Schubert hielt mehrmals Ein– kehr in diesee Stadt, weilte im. trauten Kreise seiner Freunde, wohnte bei Ottenwald, einem Sclrwager der Bri:ider Spaun. Schubert kom– ponierte hier das „Wiegenlied" und mehre, e Lieder nach Texten von W. Scott, sang, spielte auf dem Klavier. Bruck n er, der Musikheilige des Landes und der Stadt, besuchte in Linz die Lehrerbildungsanstalt, war J 855 bis 1868 Dom– und Stadtpfarrorganist.Von seinen Dauerwerken, die e:r in Linz gesdrnffen und hier ihre Urauffiih– mng erlebten, seien envähnt: außer der Studien– und Nullten Symphonie in F- und D -Moll, die erste Symphonie (C-Moll), die D- tmd E-Moll– Messe, das Ave Maria. Von seinen Nachfolgern Domkapellmeister Wa Id ee kund Ignaz Grub er Lid1!bild: Brieger, Linz werden heute noch Kirchenwerke. von Domorga– nist Ne uh ofer Messen von hohem Kunstwert und Chöre aufgeführt. Der Leiter des NeuenDom– Chor·es Franz X. Müller schuf nicht nur auf dem Gebiet der Musica sacra Ausgezeichnetes, sondern ist auch als lnstrumentalkom.ponist und mit einem 13 teiligen Oratorium „Der heilige Augustinus" vor die Offenthd1keit getreten . Die Pflege der KüJ1enmusik ist eine mannigfaltige. Im Neuen, Alten Dom, der Stadtpfan·kirche, um nur die bedeutendsten zu nennen, werden neben den Klassikern Mozart, Hayd n, Beethoven, Schubert auch lebende östeneichise:be und ausländische Komponisten aufgefüJ1rt. Linz (113.000 Einwohner) besi~t als führende Musikkörperschaft den Musikverein, 1821 gegründet, die Hauptschule der Mus ikpflege, des Musikunterrichtes (500 Schüler). Seit zwei JalU'en führt die Sdrnle den Titel „Bruck ner– Konservatorium" (vom Staate verliehe11). Der 5

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