(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 3. Jahrgang, Sommer 1936, Heft 1

Traun, Kainzwehr Lid,tbild: Dr. J'elcrlch11er. Linz Die Traun Eines der schönsten W:ildwässer ist die Traun 1nit ihren vielen Floflgassen, welche dem Fluß einen eigenen Charakter geben. Die BefaJll'ung soll daher, nach vorheriger Erkundigung über Wasserstand, Falll'barkeit der einzeL1en FloR– gassen usw., nur von erfahrenen und mit dem ·Wildwasser vertrauten Paddlern unternommen werden. Für diese aber wird die Fal1Tt in einem v.rildwassertüchtigen Wanderboot zu einem selten sd1önenErlebnis. Wald und Au begleiten den Fluß, der sich wie ein gri.ines Band durch das schöne oberösterreidusche Salzkammergut windet. An sdunucken Oetschaften vorbei tragen die flüd1- tigen Wellen den Wasserwanderer und dari.iber stehen stolz und hoch die Berge. Die aus dem. Ausseer Landl kommende Tratul ergießt sich bei Obertraun in den Hallstätter See. Hier ist der Startplatz zm TraunbefaJ11'lrng; das Durchpaddeh1 des Hallstätter ~ees soll nämlich wegen seiner lanclschafilichen Schönheit nicht unterlassen werden. Drüben liegt der uralte Markt Hallstatt mit seinem Salzberg, weiter gegen Norden die Gosaumühle und der Gosau– zwang. Rückschauend winl<.en nod1 einmal die Berge der Dachsteingruppe und der Hohe Sarstein. In Steeg nimmt die Traun den Paddler auf. Der Klausenwärter muß unbedingt vorher von der Befahrung verständigt werden, damit er den SeeabfluR regelt, bezw. die Befahrbarkei t der einzelnen Floflgassen bekanntgibt. Wer den Fluß noch nie befahren hat, soll sich etwa einer de1· vielen Führungen des Oster1:eichisd1en Kajak- 42 Ager verbandes anschließen; nie soll auch ein Boot allein sein. Da innerhalb einiger Stunden das Wildwasser oft Floßgassen und Durch– fahrten beschädigt, so soll vor Passieren jede Durchfahrt angesehen werden. Die Seeaus– fahrt ist leicht. Rasch aufeinander folgen dann der Grani~– und der Eispolster (Polster ist der volks– tümliche Ausdrud<. für eine offene Floß– gasse). Rechts kommt das freundliche Goisern in Sicht, das manchen vielleid1t von einer winterlichen Hütteneckfal1Tt bekannt ist. Nach einer weiteren Reihe von Brücken und FloHgassen folgt der „W:ilde Laufen", dessen v;reißsd1äumende \Viderwellen Boot und Fahrer ganz einhüllen. Bald nachdem die alten Häuser von Laufen im Rüdrnn versmwunden sind, weitet sich das Tal; in diesemweitengri.inenBecken, eingesdtlossen von Katrin, Zimni~ und den Westabstürzen Lid,lbild: lng. H. ,\ leisinger. Wi en

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