(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 3. Jahrgang, Sommer 1936, Heft 1

führungen stehen in Linz die Südbahnhof-Festhalle (4000 Pläi}e), der Volksgartensaal (1600), Kaufmännisches Vereinshaus (grofler Saal 1000, kleiner Saal 450) und Redoutensaal (450) zur Verfügung. Mehr Vereinszwecken dienen die Bundesbahnermusik (Kapellmeistet· Weilburg), die Veteranenkapelle (Kapell– meister Hajek), Postkapelle (Kapellmeister Lehner), Polizeikapelle (Kapellmeister Wasner) und Kolping-Ka– pelle (Kapellmeister Stark). Diese treten aber auch in Konzerten vor die Offentlichkeit und bieten ganz Hervor– ragendes. Als Päd1ter des Landestheaters (erbaut 1803) ist Direk– tor Brantner tätig. Neben Schau- und Lustspiel wird di e Operette und mit Gästen auch die Oper gepflegi. AuHer verschiedenen Erinnerungstafeln (Mozart. Beethoven, Schubert; Bruckner) befindet sich im Museum das Klavier Beethovens, die Totenmaske Bruckners. Manuskripte und Briefe dieses Meisters, eine Instrumen– tensammlung, eine Ländlersammlung. Die Studien– bibliothek verwahrt eine Stimme „geistlicher Gesänge" von Leonhard Paminger (1495- 1567), die Stadtbiblio– thek Brucknerbriefe und -Ehrendiplome. Im Archiv des Neuen Domes befindet sich das Manuskript der E-Moll– Messe und kirchliche Werke Bruckners. im Ardüv des „Sängerbund Frohsinn" mehrere Chöre und Briefe Brudtners. Wie sid1 Linz baulid1, industriell entwickelt hat, in Gatten- und Parkanlagen musterhaft, in hygienisd1er und kultureller Beziehung mit der Zeit gegangen ist, so pulst auch im Musikgetriebe det Stadt bewegtes Leben. Be~ sonderen Auftl'ieb haben die im Vorjahre eing~fübrten Brudrner-Festtage gebra(bt, die nun allj~lich im Juli (heuer vom 18. bis 22 .) als Präludium der Salzburger ]• estspiele veranstaltet werden. Die Wiener Philhar– moniker. die Wien er Symphoniker werden uni.er Bruno Walters Führung unter anderen ehe 7. ru1d 8. Sym– phonie Bruckners spielen; der L50. Psalm steht auf dem Programm. Im Landhaushof wird als Abendmusik bei Ke rzenschein Mozartmusik erklingen. Im nahen Pracht– bau St. Florian - dieser enthält die sd1önsten und prunkvollsten Barockräume, die Brucknerorgel, unter iln· steht der Sarkophag Bruckners - werden weltliche und kird1liche Schöpfungen Bruckners ertönen. Die Ein– ladungen zu den heurigen Bruckuer-Festtagen sind zum Teil in Verbindung mit den Salzburger Festspiel-Pro– spekten in alle Welt hinausgegangen. Mög·en die Osterreidüschen Brucknerfesie einerseits neue Werber für die unvergänglichen Werke des „zweiten Beethoven" sein, anderseits begeisterte Apostel finden, die Künder der auserlesenen Kunst- und Naturschön– heiten des Bruckne rlandes werden. Franz Gräflinger. Sd1ubert-Gedenktafe l, Landhaus Mozart-Gedeuktafel , Altsadt 17 Lid>tbild: F. Lid1tenbe1·ger. Linz

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