(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 2. Jahrgang, Winter 1935, Heft 2

Steyrer Kripperl : Ke rzenträger bei der F ronleichnams– prozessi on Lid1tbild: Dr. Hans 1-Tan nau. Steyr Wer diese Spi ele durchführt ?Heute sind's zw·ei schlidite Arbeiter , Frau Mohr m1d Herr Schmie– dinger, die i n überaus trefflicher Art die Dber– lieferung des Kripperls in Wort, Lied und Dar– st ellung hochJ1alten. Um sie sdial'i: sich eine Meng·e stets , vechselnder jugendlicher Helfer, die j e nach Bedarf zu finden sind, da der Inhalt der Spiele lebendiger Bes iQ _jedes rediten Steyr ers und insbesondere der Jugend ist, di e vielfach zu Hause die gesehenen Szenen nachzuspielen sucht und sich so ane ignet. Und so findet sich Steyr er Kripperl : Lan ge vor Begiru1 des Spi eles Lid,ihild : Dr. l lans l lannau. Si cyr 50 gewifl für alle Zukunft Nachwuchs, die schönen schlichten Spiele st ets stilvoll auf der Höhe zu halten. F ast wfüe di eses kostbare Kulturgut, das heute mit e in Wahrzeichen Steyrs ist, vor einigen Jahren der Stadt verl oren gegangen, wäre ver-· kauft worden, vielleicht ins Ausland gewandert. Dem energischen Zugriff Professor Dr Gold– bachers, der schon so oft durch sein reiches heimatkundliches Wi sse n und Eintreten seiner Heimatstadt Steyr wed volle Dienste leistete,. ist es zu danken, da.R es n ic:ht dazukam. War da unlängst ein 92jähr iger Steyrer Bürger· im Kripperl, de1· am Sdilufl de1· Vorstelhmg mit Tränen in den Augen ausrief: ,,Genau so war's in mein en Kindertagen, die gl e ich en Bilder, Lieder und Worte."

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2