(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 2. Jahrgang, Winter 1935, Heft 2
Wancll,!;ruppe der 14 Nothelfer. Oberösterreichisch. um l520. Linz, Landesmuseum Lichtbild : IV. Pflan z. Lin z l'istisches Werk der Donauschule sind ferner die vier Reliefs (Wochenbett der hl. Anna, Pfingst– fest, Hinunelfahrt der hl. Maria und Sdüff der hl. Ursula) von einem Altar, der sich zule~t in der Kfrd1e des Heiligen-Geist-Spitals zu Pulgarn befand . Urspri.ingüd1 stand er wohl in der Stifts– kirche von St. Florian selbst, wie die von der Hand Albrecht Altdorfers gemaHen Hintergründe vermuten lasse n. Bestimmte Meisterhände werden in der Samm– lung deutlid1. Da ist zum Beispiel cler „Meister der Wolfgangslegende" , dessen stilistische Eigen– art in den Reliefs mit Erzählungen aus der Le– gende der hl. frene und der lJ. Barbara deutlich greifbar \vi.ederkelll't. Von der Hand desselben Meisters rü lu1: zweifellos das kiirzlid1 erworbene Relief mit der Darstelhmg des Martyriums des hl. Polykarp. E in anderer Sdmi~er, wir wollen ihn den „Meister der Eferdinger Pieta" nennen, zeichnet sich durch auffällige stilistisd1e Me1·k- male (Vorliebe für sdu-äg gestellte Augad1sen, Zwi.eselbärte, strähniges Haar u. a. m.) aus; ibm gehört außer dem genannten Werk die Wand– gruppe del' Grablegung aus Wolfsegg und ein Fliigefrelief (Prechgt des hl. Paulus) aus der Kapelle zu Weibing. Die sd1on leicht manierierte, höd1st malerische Innviertler Spätgotik ist mit eigenhändigen Ar– beiten des Matthäus Krem1 iss (eine kostbare Kleinplastik, hl. Arn1a selbdritt und zwei Wand– figuren von Heiligen), sowie mit den hoch– interessanten Wandfiguren des hl. Sebastian und Johann es des Täufers vertreten, die den Stil Hans Lein bergers repräsentieren. So gibt die in Osterreich einzig dastehende Sammlung ein lebendiges und reiches Bild von dem Spiel der künstlerischen Kräfte, die im Jahrhundert Kaiser Friedrid1s III. und seines groflen Sohnes auf oberöste1-reichischem Boden wirksam waren. 43
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