(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 2. Jahrgang, Winter 1935, Heft 2

Josef v. Koller (Olgem,ildc vnn Bobl eie r) Slacligcmcindc Steyr d. h. wohl von Vogl gesungene und von Schubert begl eitete. StacUe,· fehlte, weil er schon nach Linz verseQt w~. Dagegen wurde Dr. Albert Schellmann jun .. der sid1 später iJ1 Wi en auch als Liedertextclid1ter für Schubert versucht hat. von Vogl diesmal als Begle.iter bevorzugt. Nm di e ger eimte Widmung auf einer Ecossaise fifr Fräulein Seraphin e Seheilmann , die später Schuberts Konviktsgenosse n Leopold Ebner heiratete, erinn ert noch an di esen Aufent halt Schuberts in Steyr . Dieser zweite Aufenthalt verli ef also kürzer und stiller, wegen Schuberts körperlichem Zustand. Als e1· sich im niicbsten Sommer bei seinem zweiten Aufenthalt in Zseliz daran erinn ert, meinte er, dafl es auch in Steyi: nicht mehr so schön gewesen sei wi e beim ersten Male. Aber 1825 waren Schubert und Stey1· wiede1· die Alten, zwei liebe, traute Frew1cl e. Am 20. Mai kam Schubert in Stey:t an , von wo er mit Vogl, der schon seit Anfang April dort lebte, Linz, St. Floeian und Kremsmi.in ster besuchte, um am 4. Juni auf sechs Wochen nac-b Gmunden zu iibersiedeln und abermals nad1 Linz. Vom 25. Juli bis Mitte August wohnte das w1gl eiche Paar in Steyr, um sich dann nach Salzburg und Johann Ritter v. D ornfelcl (Lithugr. rnn Josef r:riehnber 184-+J Gaste in zu begeben. Sie verweilten noch eine Woche in Gmunden und zwei in Steyr, von Mitte bis Ende September. In Li_nz hat Schubert dann Oberösterreich zum le~ten Male verlassen. Auch diesmal wohnten beide in Steyr bei Pamn– gar tn er. Schuberts Adresse war für den ganzen Sorn mer „bei Herrn v. Vogl in Steyi·" . Von Schuberts Fröhlichkeit dort zeugt die Uberlieferung, dafl im Hause Kollee auf Vogls Vorschlag einmal Schuberts Erlkönig mit ver– teilten Rollen gesungen wurde : Fräulein Pepi sang den Knaben, Schubert den Vater und Vogl den Erlkönig ; Stadler begleitete. Noch eine Ge– legenbeitskomposition , die aber versd1ollen ist, soll in Steyr entstanden sein. Es war ein Quar– tett fiie zwei Soprane, Tenor und Bafl mit dem Texte : Im traulichen Kreise, Beim herzlichen Kufl Beisammen zu leben Ist Seelengenufl. Da:; war gewifl ke in meisterliches Gedicht. Aber die gli:i ckliche Stimmung, die Schubert in Steyr - nacb Salzbmg die schönste Stadt seiner Heimat - immer beherrscht hat, kommt aucb dar in gut zum Ausdruck.

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