(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 2. Jahrgang, Winter 1935, Heft 2

Bosruckspitze von deT Hintereggeralm Lichlbi ld: 1-l11bma11 11. Spital a. P. Geschlägertes Holz (\Vmzeralrn ) Lichtbild: Hein,. ßit zan. Linz 28 nelle Ziehweg, der bei ke iner dieser Touren fehlt, ist so geringfügig im Vergleich zur Länge der anderen durchlaufenen Strecken, daß man ihn kaum spi.il· t. Und da diese auch landschaftlichgro.fhu:·tige Tour eine rein nord– seitige Fahrt bietet, kann man mit Pulver– sclmee, der Wonne des Läufers, bis tief in das Friihjahr hinein rechnen. Beim Gasthaus Scl10i.flwohl betritt man erst die Straße, die nach Pießling oder i.iber Roßleiten nach Windischgarsten fi.ihrt. Wir Oberösterreicher kennen lmsere Ski– gebiete schon seit langer Zeit, und wie es unsere Art ist, haben wir darii ber nach außen hin nie viel Aufhebens gemacht. Daher kommt es wahrscl1einlicl1, da.fl für so viele, die nicht gerade im Lande beheimatet sind, unsere Gebiete in der Südecke Oberöster– reichs unbekannt blieben, wähi·end in der Nähe, etwa in einigen Gebieten der Nie– deren Tauern, zur weißen Zeit Hocl1betrieb herrscl1te. Viel schlechter sind unsere Hänge und Flanken nicht, daför haben diese unsere Höhen den Vorzug, da.fl sie aud1 den befrie– digen, der nicl1t nur aussd1ließlich des Ski– laufes, sondern auch der Berge wege11 seine Spuren durd1 unberülll'ten Schnee zur Höhe zieht. ,,Hod1 i.iberTälernundMenscl1e11" steht er dann auf einer SpiQe m1d sieht ringsum eine sanftere Welt als die seiner Umgebung, die ihm troQdem nicht minder große Ski– freuden gewährt. Ein modisches Getriebe, wie es die mondänen Orte mit ihren über– laufenen Hausbergen mit sich bringen , wird er freilich bei uns vergebens sucl1en.Hier zie– hen wir in die klare Winterluft, mn Erhebung zu finden, nicht aber um Ubungswiesen u nd kleine Türchen als Umweg zum Tanztee zu beniiQen, und abends in großer Aufmachung über das Parkett zu gleiten. Urwüchsig ,vie unsere Berge ist auch m1ser Skibetrieb und wir haben auch gar nicht die Abs id1t diese Eigenart zu verlieren. Wir glauben aber m it Recht, da.fl die Zeit nicht melll' ferne ist, in der so viele fremde Läufer, die heute noch an unseren Bergen und unseren Skigebieten vorübergehen, die ihnen doch geradezu am Wege liegen, nacl1 einem ersten Besuche so sfarke Eindriidce heimtragen werden, daß sie dann, gleicl1 uns, Stammgäste jener Berg– reviere werden, auf die Oberösterreich stolz zu sein allen Grund bat.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2