(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 2. Jahrgang, Sommer 1935, Heft 1

Heratinger See Lidlibild: F'r. l lainz. Braunau demHerati ng e t- , dem HöU ei: et- oder clei111 m- s e e. Hier rei<hen die Wäld er nic-ht mehr von allen Seiten zur Seefläche herab, sondern es bli eben nm kürzere Säume. An den anderen Uferstrecken er– hebt sich ein Jeichtwelliges Hü - gelland; ein mannigfaltiges Ge- wirre von Wällen, Rü cken und Kuppen steigt aus breiteren Mulden mit Wiesen und Ackem · zm Höhe. Anderort.· sind die Ufer vermoori:. Da verwehrt uns e in dickes RöJuicht von Schilfgüisern den Zutritt zum Wasserspiegel, oder es stehen Büsche von Heidekräutern oder Reihen •von BiJ.'k en inmitten schwankender Böden. In der Nachbarschafi dieser imrnei:hin noch etwas ausgedehntere n Seespiegel gibt es eine Anzahl kleiner Tümpel , aber auch grofle iederungs- und Hochmoore. auf einer weichen Unterlage von Sanden und Tonen flache Mulden ausgrub m1d vor seinen Zungen das Ge·wine kleinerer Hi.igel und die weiten Bögen der Endmoränen aufschüttete. Auf solchen Kuppen und Rücken steht noch da und dort ein e insamer lnnviertler Vierseithof. Gar of-t reichte aber der Umfang der Wirtsc:hafi nicht mehr aus, einen geschlossenen Hof aufzuführen. Hier werden auch die „Körncll"bauern (Getre ide– bauer) immer melll' von den „Hörndl"bauern (Viehzüchter) abgelöst m1d die Formen der Drei– seit- oder Hakenhöfe melden uns, daß vvir dem Salzburger Einhanse, welches menschliche Be– hausm1g, Stallungen und Scheune unter e inem einzigen Dache birgi, n icht mehr allzuferne sind. 'vVenn au ch die größeren Moore wie das Ibm er Moor teilweise entwässert sind, so finden wir hier ebenso wie im benachbarten F i 1z rn o o s e immer noch ausgedehntere Hochmoorgebiete an der SteJle der einstmals von den eiszeitlichen Gletschern hinterlassenen großen Seenbecken. Diese Moore bergen zahlreiche interessante Pflan– zenfamilien , so merkwi.i_rdige „fleiscl 1fressende" Pflanzen (Sonnentauarten , Fettkraut), Heide– krautgewächse (Vaccü1een) und v iele Arten von Ordiideen. Audi die Tierwelt ist eigenartig; ins– besondere Vögel haben im Umkreise des lbmer Moores noch manch seltenen Vertreter. Leider hat gerade hier der Natmschu~gedanke etwas zu spät Wmzeln gefaßt. Die ganze Landschaft verdankt hier ihre Formung e in em eis– ze itlichen Salzac·bglctsd1er, der Torfstid1 (lbmer Moor) Lidilbild: ,\ \. Neumiillcr. Linz 6

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