(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 2. Jahrgang, Sommer 1935, Heft 1

Braunau : V1 7 ehrgraben melu· als einer Gehstunde auf schönen Waldwegen bequem zu e1Teid1en. Wir befi nden uns längs der breiten Furche des Mattig-, bezw. des Schwemm– baditales im Bereiche eines Straßenzuges, der einstmals viele Wallfahrtswege, die aus Niederbayern zu der b eri.ih m– ten Walifalu'fssfötte St. Wolf– gai1g imMondseelandefiilu·ten, sammelte. Im ausgehenden Mittelalter war dieses St.Wolf– gang wie heute Altötting weit und breit im katholischen S i:id– deutsd1lai1d bekannt und sehr besucht. Die lnnviei'fler Wall – falrrtskirchen waren Rast– stationen vor Erreichung des Endzieles. Sie bergen aber auch nicht selten alte Riesen– k erzen (St. Florian) oder ver– sdiiedene Weihgaben (Ton– kopfmnen in Valentinshaft), die vom religiösen Sinne der Bevölkerung erzählen. Beson– ders besuchenswed ist das alte, mauernumgfu'fete Kirch– lein von St. Florian bei Utte n dorf mit seinem pradit– vollen Barockaltare. Unter vielen anderen alten Votiv– b ildern (manch e aus heute Sch wihbogengänd1en Braunau, Turm der Stadtpfarrkird1e Lichtbild : Fr. Hainz. ßraunuu Sa lzburger Tor Lid1ibildcr: E:d. Doppler. llra1111u11 ni ecl ei-bayerischen Oi-te11) lockt uns hier ein altes Pesthild vom Jahre 1649, auch sonst im Lande, der Verbreitung dieser böse n Seuche nad1zugehen. Sind wir einmal m it den Bildern der- Pestheiligen Sankt Se bastian und St. Rochus ver– traut, dann finden ,vir im ganzen oberen Innviertel zahl– reiche Erinnerungen an die Festzeiten im ausgehenden Dreifügji:ihrigen- und Spani– schen Erbfolgekri ege - soPest– kirchen, Pestkapellen , Pest– friedhöfe, Pestaltäre und Pest– marterl. 'Wie das ganze von Altbai ern bes iedelte Land 'NiTd auch das obere l nnvi ertel wegen seiner zahlreichen Kult– stätten und Kapellen - be– sond ers aber ,vege n seiner alten Klöster ni cht mit Unrecht als ein „ge i s tlich es Land" bezeichnet. Von den Märkten des Mattigtales Das obere Innvi ertel zeigt wi e das angrenzende Bayern eine ziemlich sd1ai·f mn sdirie– bene Verte ilung se iner Sied– lungstypen. So liegen Städte f'j

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