800 Jahre Schlüsselhof - 80 Jahre Schlüsselhofsiedlung

27 In der Fachschule (heute HTL) wurde bereits 1939 ein Militärlazarett vorbereitet. Ein Foto aus diesem Jahr zeigt das Schulgebäude schon mit großen Rot-Kreuz-Transparenten auf den Dächern. Auf den Sportplätzen des Stadtviertels wurden mehr und mehr wehrsportlich ausgerichtete Veranstaltungen abgehalten, die auch den propagandistischen Zweck verfolgten, in der Bevölkerung Stimmung für das neue Regime zu machen. Ab 1942 – der Russlandfeldzug war bereits voll im Gang - produzierten die Steyrwerke den sog . „Raupenschlepper Ost – RSO“ , gedacht als Transportmittel in den Sümpfen des Ostens. Die- ses vielseitig einsetzbare Kriegsfahrzeug wurde daher auch in einer Amphibienversion gebaut und dann auch im Bereich des Schlüsselhofes, des Ortskais und der Rederinsel im Ennsfluss getestet, wovon es auch noch Aufnahmen gibt. Bereits im Sommer 1938 (also noch vor Kriegsbeginn) wurden auch im Schlüsselhof auf der Rennbahn, insbesondere im Bereich des Ennsbogens, erste Flak-Geschütze (zunächst kleinere 2cm-Kanonen, ab 1943 aber auch Batterien mit 8,8cm-Geschützen) in Stellung gebracht. Fotos beweisen, dass bereits vor der Annexion der Tschechoslowakei die ersten Flakkanonen rund um Steyr in Stellung gebracht wurden, so auch bei den „Germanen“ und auch auf der Anhöhe der Fischhub. Die Steyrwerke und das dazu gehörende Wälzlagerwerk (Baubeginn 1939) sollten insbesondere ab 1943 durch einen weiträumigen Flak-Verteidigungsring um Steyr vor den stets näher rückenden Bomberflotten der Alliierten geschützt werden (wie sich später herausstellte vergeblich). Auch oberhalb der Lauberleite , zwischen der sog. „Mulde“ (heute Industriegelände) und dem Resthof wurden Flakgeschütze und Flakscheinwerfer in Stellung gebracht. Für die Mannschaften der Flakbatterien auf der Rennbahn wurden bei der Schlüsselhofgasse auch drei Militärbaracken (eine zwischen dem Ulricherhaus und der Fachschule, zwei neben dem Schlüsselhofgut errichtet. Letztere