800 Jahre Schlüsselhof - 80 Jahre Schlüsselhofsiedlung
24 Für die Hühner baute man oft selbst Mais an. Das Grünfutter für Kaninchen und Ziegen wurde von den umliegenden Wiesen gewonnen, so von der Amateure- leite, dem Ennsufer, auch von Sportplätzen. Viele Siedler trugen das gewonnene Heu von der „Mulde“ oberhalb der Lauberleite (heute Industriegebiet Resthofstraße) waghalsig über felsige Waldwege in ihre Häuser. Das Futter für die Schweine wurde täglich mühsam mit sog. Trankfässern auf Handkarren oder Leiterwägen in der Stadt eingesammelt. Nicht selten gab es dann erkrankte Tiere, die noch schnell notgeschlachtet wurden, um das Fleisch zu retten. Im Fall der Schlachtung eines Großtieres (Schwein, Ziege), musste dieses Vorhaben in den Kriegsjahren beim Magistrat angemeldet werden und sodann mitunter die Hälfte des Fleisches abgeliefert werden. Wer bei einer „Schwarzschlachtung“ erwischt wurde, riskierte sogar Verhaftung und Gefängnis! Da es ja noch keine Kühlschränke oder Kühltruhen gab, wurde das gewonnene Fleisch sofort eingerext oder eingepökelt und durch Räuchern für das ganze Jahr haltbar gemacht. Der Tierbestand in den Häusern wurde vom Magistrat auch durch regelmäßige Viehzählungen überprüft. Auch hier wurden im Fall falscher Angaben empfindliche Strafen verhängt. Es existiert noch ein schriftliches Dokument, ein Ordnungsstrafbescheid aus dem Jahr 1944, mit dem über einen Siedler die Strafe von 50 Reichsmark verhängt wurde, was einem halben
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